Caret, 2021

Caret, 2021, Instal­la­ti­on, je ca. 33 x 33 x 16 cm
TT, Gale­rie F6, Künst­ler­dorf Schöppingen

Wie die vor­aus­ge­gan­ge­ne Instal­la­ti­on Umlau­te (Ä, Ö, Ü, Æ, Å, Ø) besteht Caret aus Fund­stü­cken, die aus ihrem Kon­text gelöst sind. Coers hat­te win­kel­för­mi­ge Stän­der aus Kunst­stoff in der Biblio­thek des Künst­ler­dorfs gefun­den, die über eine umfang­rei­che, aktu­ell aus­ge­la­ger­te Plat­ten­samm­lung ver­fügt. Die Stän­der sind skulp­tu­ral-archi­tek­to­nisch prä­sen­tiert, ent­wi­ckeln im durch­schei­nen­den Son­nen­licht auch farb­li­chen Reiz. Zwei sind so auf dem Boden gestellt, dass sich zu einer bestimm­ten Zeit (13 Uhr) die Schat­ten der Fens­ter­stre­ben mit denen der Objek­te über­schnei­den. Sie funk­tio­nie­ren also auch als Zeitmesser.

Gegen­über der ers­ten Situa­ti­on der Aus­stel­lung, in der wei­te­re Stän­der im hin­te­ren Bereich gewis­ser­ma­ßen in War­te­stel­lung waren, sind sie nun nach vor­ne an die Haupt­wand gewan­dert und hän­gen über sechs ein­ge­las­se­nen Rin­gen, wie eine ver­glei­chen­de Samm­lung. Mit der Unter­sei­te nach oben gehängt, las­sen sie an Haus­dä­cher den­ken, an Abde­ckun­gen von Bild­stö­cken, wie sie auch im Umkreis der Gale­rie stehen.

Dar­über hin­aus erin­nern sie an Buch­sta­ben bzw. an dia­kri­ti­sche Zei­chen, die eine bestimm­te Aus­spra­che anzei­gen (Zir­kum­flex). Sie wer­den aber auch ver­wen­det, um in einem Text feh­len­de, noch ein­zu­fü­gen­de Ele­men­te zu mar­kie­ren (lat. care­re: feh­len). Sie sind ohne ihren Inhalt gezeigt und ver­wei­sen ähn­lich wie die Kar­ten mit Umlaut-Buch­sta­ben auf die Biblio­thek, und auf ihren abwe­sen­den Inhalt.

Die­se Inhal­te sind in Aus­schnit­ten prä­sent, aber von den Auf­be­wah­rungs­ein­hei­ten getrennt und ihrer­seits zweck­ent­frem­det: Dia­go­nal gegen­über von Caret ist mit Plat­ten ein skulp­tu­ra­ler Raum­tei­ler aus Schall­plat­ten und ihren Hül­len gebaut. Er schirmt den hin­te­ren Raum ab, wo sich eine Ate­lier­si­tua­ti­on mit Tischen befindet.

Caret, 2021, Installation

Like the pre­ce­ding instal­la­ti­on Umlau­te (Ä, Ö, Ü, Æ, Å, Ø), Caret con­sists of found objects detached from their con­text. Coers had found angu­lar stands made of pla­s­tic in the libra­ry of the artists’ vil­la­ge, which has an exten­si­ve record coll­ec­tion curr­ent­ly in sto­rage. The stands are pre­sen­ted sculp­tu­ral­ly-archi­tec­tu­ral­ly, also deve­lo­ping colorful appeal in the trans­lu­cent sun­light. Two are pla­ced on the flo­or so that at a cer­tain time (1 p.m.) the shadows of the win­dow struts over­lap with tho­se of the objects. Thus, they also func­tion as time­kee­pers.
Com­pared to the first situa­ti­on of the exhi­bi­ti­on, in which more stands were in the back, as it were, in wai­ting, they have now moved to the front of the main wall and hang abo­ve six reces­sed rings, like a com­pa­ra­ti­ve coll­ec­tion. Sus­pen­ded with the under­si­de facing upwards, they are remi­nis­cent of house roofs, of the covers of way­si­de shri­nes, as they are also found in the vici­ni­ty of the gal­lery.
In addi­ti­on, they are remi­nis­cent of let­ters or diacri­ti­cal marks indi­ca­ting a cer­tain pro­nun­cia­ti­on (cir­cum­flex). They are also used to mark miss­ing ele­ments in a text that are yet to be inser­ted (Latin care­re: miss­ing). They are shown wit­hout their con­tent and refer to the libra­ry, simi­lar to the cards with umlaut let­ters, and to their absent con­tent.
The­se con­tents are pre­sent in excerp­ts, but sepa­ra­ted from the sto­rage units and in turn mis­ap­pro­pria­ted: dia­go­nal­ly oppo­si­te Caret, a sculp­tu­ral room divi­der made of records (Ger­man: Plat­ten) and their slee­ves is built. It shields the rear room, whe­re the­re is a stu­dio situa­ti­on with tables.

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