Jour­nal Berlin-Warschau

4.8.24, Sonn­tag

Am Vor­tag der Abfahrt nach War­schau noch ein­mal Muse­ums­tag — und uner­war­te­te Ein­stim­mung auf die Rei­se nach Ost­eu­ro­pa durch einen Auf­ent­halt im Ber­li­ner Osten: Nach­dem die Cas­par-David-Fried­rich-Aus­stel­lung in der Alten Natio­nal­ga­le­rie über­füllt ist (let­zer Tag und kos­ten­lo­ser Muse­ums-Sonn­tag), zum Sta­si-Muse­um in Lich­ten­berg. Dort war ich noch nie.

Ori­gi­nal-Archi­tek­tur, mit dem pavil­lon­ar­tig über­bau­ten Ein­gangs­be­reich aus orna­men­ta­len Beton­ele­men­ten – die, wie man spä­ter erfährt, nicht zuletzt der Abschir­mung der Ankom­men­den gegen Bli­cke dien­ten. Sehr viel auch von der Möblie­rung noch im bau­zeit­li­chen Zustand der 1950er/60er Jah­re. Das Haus wird so gleich­zei­tig zum Archi­tek­tur- und Design­mu­se­um und übt so einen – unge­plan­ten – Reiz aus. Da wäre inter­es­sant, inwie­fern sich das Ost-Design sich vom zeit­glei­chen im Wes­ten unter­schied, oder ab wann sich da ein eige­ner Stil ent­wi­ckel­te. Viel­leicht noch mehr Hang zum Kon­struk­ti­ven, Gerad­li­ni­gen, wäh­rend es im „Wes­ten“ eher run­de, geschwun­ge­ne For­men waren, sie­he die Nie­ren­ti­sche etc. Funk­tio­na­le Ele­men­te neben reprä­sen­ta­ti­ven, z.B. Schie­be­wän­de, gestaf­felt hin­ter­ein­an­der, für die Prä­sen­ta­ti­on von Land­kar­ten. Wuch­ti­ge Ses­sel, mit leuch­tend blau­en Bezü­gen, in denen man sich die MfS-Funk­tio­nä­re bei ihren Sit­zun­gen gut vor­stel­len kann.

Obwohl man bereits viel weiß: Der Umfang der Büro­kra­ti­sie­rung, Kata­lo­gi­sie­rung, Archi­vie­rung der Beob­ach­tun­gen und Unter­la­gen über die Obser­vier­ten doch ganz erstaun­lich, v.a. im Sta­si-Unter­la­gen-Archiv gegen­über. Aus­stel­lung über Betrof­fe­ne, z.B. Gil­bert Radu­lo­vic, einen dama­li­gen Jugend­li­chen, der Kon­takt zur Anarcho- und Punk-Sze­ne hat­te, ein Heft­chen zusam­men­stell­te, und mas­si­ve Pro­ble­me bis zur Gefäng­nis­haft bekam.

Ein­zel­ne Objek­te, z.B. die dreh­ba­ren Akten­schrän­ke mit Kar­tei­kar­ten, die an die mit­tel­al­ter­li­chen Buch­müh­len erin­nern; eine Samm­lung von Post­kar­ten, die abge­fan­gen und ein­be­hal­ten wur­den – mit her­aus­ge­schnit­te­nen und somit sepa­rat gesam­mel­ten Briefmarken!

Blick ins Gäs­te­buch: Der all­ge­mei­ne Kom­men­tar „sehr schön!“ for­dert eine kri­ti­sche Replik her­aus: „Wo ist da eine Schön­heit zu sehen?“


Kon­ti­nui­tä­ten der Sta­si mit dem russisch/sowjetischen Geheim­dienst, auch in der Bezeich­nung „Tsche­kist“ für die Mit­ar­bei­ter, v.a. in den 50er-70er Jah­ren. Inso­fern gute Ein­stim­mung auf die Rei­se wei­ter nach Osten, nach Polen und Litau­en, wo ähn­li­che Über­wa­chung und Drang­sa­lie­rung herrschte.

Ins Palais Popu­lai­re und den Ham­bur­ger Bahn­hof. Dort noch­mal in der Aus­stel­lung von Alex­an­dra Piri­ci. Dies­mal sind Per­for­me­rin­nen aktiv; den Gesang fin­de ich gut, da er so bei­läu­fig daher­kommt; das Rie­seln­las­sen von Sand durch die Hän­de auch, da sehr ein­fach. Das Her­un­ter­rol­len vom Sand­hü­gel hat dage­gen schon mehr Thea­tra­li­sches.
Buch­hand­lung König. Kata­log von Clau­dia Wie­ser liegt aus, wie ich nei­disch fest­stel­le. Kau­fe einen Band von Roland Bar­thes „Mythen des All­tags“, für die Zug­fahr­ten, die uns erwar­ten. Schon beim Hin­ein­le­sen sprin­gen die The­sen und geist­rei­chen Beob­achun­gen einem nur so entgegen.

5.8. Mon­tag

Sehr früh auf, bereits um 3.30. Trotz­dem durch­zuckt mich beim Läu­ten des Weckers Erin­ne­rung an ange­neh­men Traum. Fahrt nach War­schau mit zahl­rei­chen Zwi­schen­sta­tio­nen, da aus irgend­wel­chen Grün­den kei­ne Direkt­ver­bin­dung mög­lich ist: Tram von der Osloer­str. zur War­schau­er­str., dann S‑Bahn nach Erkner (mit ner­vös flir­ren­der defek­ter Anzei­gen­ta­fel), Regio­nal­zug nach Frankfurt/Oder, von dort aus end­lich EC. Ankunft gegen 11.30.

Hotel Tif­fi, zen­tral in der Alt­stadt, gegen­über der alten Uni­ver­si­tät, neben der Kunst­aka­de­mie und einer gut­sor­tier­ten Buch­hand­lung. Über die Lage hin­aus groß­zü­gi­ge Räu­me. Mit der Ein­rich­tung lässt sich sofort spie­len, sie bie­tet Mög­lich­kei­ten anzu­do­cken: die Socken kann man auf einen Lam­pen­schirm zum Lüf­ten legen; die Klei­der ver­tei­len. Das Bügel­brett, das sich im Schrank auf­ge­hängt fin­det, hat skulp­tu­ra­le Qua­li­tä­ten, erin­nert an einen Ste­le mit Mas­ke. Eine Land­kar­te von Polen lässt sich per Klei­der­bü­gel (mit Klam­mern unten) über den Bild­schirm hän­gen. Das Hotel­zim­mer als Ate­lier­raum, als Fun­dus, mit dem man, in dem man arbei­ten kann.

Zu einem der vor­ge­merk­ten Haupt­zie­le, dem neu­eröff­ne­ten Muse­um POLIN, hin­ter dem Denk­mal für Kämp­fer des War­schau­er Auf­stan­des.
Wir sind lan­ge im Muse­um, bis zur Schlie­ßung um 18 Uhr. Es gibt sehr viel zu sehen, zu lesen und zu ent­de­cken, ange­fan­gen von der Geschich­te der Juden (und damit auch Ost­eu­ro­pas und Polens ins­ge­samt) im Mit­tel­al­ter über die Neu­zeit bis immer näher zur Gegen­wart mit den zio­nis­ti­schen Bestre­bun­gen in den 1920ern – und dann, sehr plötz­lich, dem Angriff der Deut­schen, dem Holokaust.

Zufäl­lig sind wir wie­der Anfang August hier, zu den Jah­res­ta­gen des War­schau­er Auf­stands. Über­all rot-wei­ße Bin­den mit den Far­ben Polens, Rot-Weiß, so auch am Denk­mal. Über­all Gedenk­ta­feln, davor Ker­zen und Blumen.

Ich fan­ge dann an, in der gan­zen Stadt Rot-Weiß zu sehen, auch in den Stopp­schil­dern, den Bau­stel­len­ab­sper­run­gen, den Schil­dern mit „Durch­fahrt ver­bo­ten“. Es lie­ße sich eine Foto­se­rie mit dem The­ma „Rot-Weiß“ machen.

Sehe auf dem Rück­weg zum Hotel auch ein Absperr­band in Blau-Weiß, mit der Auf­schrift „POLIC­JA“, zwi­schen einer Hof­ein­fahrt und einem Park­au­to­ma­ten über den Geh­weg gespannt. So eines habe ich mal in Rom gese­hen, in Tras­te­ve­re, mit der ent­spre­chen­den Auf­schrift “POLI­ZIA” und etwas davon mit­ge­nom­men. Hier reizt es mich auch, zumal es etwas Ver­bo­te­nes hat — bei nur gerin­gem Ein­griff in den öffent­li­chen Raum.
Im Hotel mache ich damit eine Serie von Instal­la­tio­nen, ange­fan­gen mit dem Spie­gel, über den ich es quer span­ne, bis zum Bett, zur Dusche, die ich so absper­re, zum Tat­ort wer­den lasse.

All­zu­viel Zeit habe ich nicht für die Instal­la­tio­nen, was aber auch gut ist, da so das tem­po­rä­re Moment erhal­ten bleibt.
Wir sind nur eine Nacht hier, mor­gen soll es wei­ter nach Bia­lys­tok gehen.

Books to Do – Works to Do I — Annet­te Gil­bert – Albert Coers

Mit der Lite­ra­tur- und Medi­en­wis­sen­schaft­le­rin Annet­te Gil­bert habe ich im April 2022 ein Gespräch über das Buch “Books to Do” geführt, wo es auch abge­druckt ist. Der ers­te Teil des Gesprächs ist hier nach­zu­le­sen:
In April 2022, I had an con­ver­sa­ti­on with Annet­te Gil­bert about my book “Books to do”. (Eng­lish ver­si­on here)

„Books to Do – Works to Do I — Annet­te Gil­bert – Albert Coers“ weiterlesen

Jour­nal — Aus­ter — Don Qui­jo­te — Appropriation

24.5.24, Frei­tag

End­lich den klei­nen Blog­ein­trag zu Paul Aus­ter. Inter­es­sant, wie ein Autor den ande­ren gibt: Über Aus­ters „City of Glass“ kom­me ich zu Cer­van­tes „Don Qui­chot­te“ (oder Qui­jo­te oder Qui­xo­te); Aus­ter erwähnt ihn im Gespräch Quinn-Aus­ter im Bezug auf Fra­gen der Autor­schaft,  Manu­skript­fik­ti­on etc. Suche nach die­sen Stel­len, neh­me die rote Reclam-Fremd­spra­chen­aus­ga­be aus dem Regal, dann das Gold­mann-Taschen­buch aus den 1960ern. 

Ehr­geiz, wie­der Spa­nisch zu lesen, mit Hil­fe der Wort­er­klä­run­gen und des deut­schen Tex­tes geht es eini­ger­ma­ßen; Ita­lie­nisch, Fran­zö­sisch hel­fen natür­lich, es feh­len aber die ca. 30 % an Wör­tern und For­men, die ich mir nicht erschlie­ßen kann. Trotz­dem, es macht Spaß, und die Geschich­ten sind amü­sant, etwa die Befrei­ung von Sträf­lin­gen, die sich dann gegen den „Wohl­tä­ter“ selbst kehrt.

Mer­ke, dass der Blei­stift, mit dem ich Anstrei­chun­gen und Noti­zen mache, mit den Far­ben rot-gelb gut zur spa­ni­schen Lek­tü­re passt. Und eine Par­al­le­le zur Lan­ze auf den Covern bildet. 

Und irgend­wie passt der Don Qui­chot­te auch als Iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­gur: Kampf gegen Fah­nen­mas­ten beim Denk­mal für die Fami­lie Mann am Sal­va­tor­platz; Aus­ein­an­der­set­zung mit Ver­wal­tung, die Illu­si­on, man sei in einer ganz pri­vi­le­gier­ten Lage; durch gut­ge­mein­te Ver­su­che macht man eine Sache nur noch schlimmer.

Wei­ter­le­sen in Don Qui­jo­te; drin­ge lang­sam in den Bereich vor, wo es erzähl­tech­nisch inter­es­sant wird, nach dem berühm­ten Kampf gegen die Wind­müh­len (moli­nas), schö­ne Umkeh­rung: Ein Zau­be­rer habe die Gigan­ten in Wind­müh­len ver­wan­delt, behaup­tet Don Q. Die nächs­te Geschich­te, Kap. 9, bringt einen span­nen­den Zwei­kampf, der mit­ten drin abge­bro­chen wird – vom Erzäh­ler, der her­vor­tritt und das Ende des ihm vor­lie­gen­den Manu­skripts ver­kün­det – dann im nächs­ten Kapi­tel den Rest sucht und findet.

Das ist die Stel­le, die ich so lan­ge gesucht hat­te, und auf die Aus­ter in „City of Glass“ ver­wie­sen hat­te. In der Gold­mann-Taschen­buch­aus­ga­be fehlt übri­gens die gan­ze Manu­skript-Geschich­te, der Zwei­kampf geht naht­los wei­ter. Offen­bar wur­de das als für den Leser zu kom­pli­ziert empfunden.

29.5.24, Mitt­woch

[…] Auf­wa­chen gegen 5, kann nicht mehr schla­fen, lese wei­ter in Aus­ters zwei­tem Band der NY-Tri­lo­gie, „Ghosts“. Eigent­lich ein­fa­che Struk­tur: Zwei Män­ner beob­ach­ten sich gegen­sei­tig, sind als Detek­ti­ve auf­ein­an­der ange­setzt, schrei­ben ihre Beob­ach­tun­gen auf. Sym­me­trie. Wie­der ist der Schreib­akt ganz wich­tig – und der Aspekt der Ein­sam­keit, Iso­la­ti­on als Fol­ge und Vor­aus­set­zung des Schreib­ak­tes zugleich. Damit tue ich mich etwas schwer; stel­le mir Aus­ter schon als sozia­len, gesell­schaft­lich akti­ven Typ vor. Viel­leicht ist es auch ein gewis­ser Neid auf so eine ein­sam-kon­zen­trier­te Situa­ti­on – wäh­rend ich den gan­zen Tag mit Ver­wal­tungs­ar­beit und Kom­mu­ni­ka­ti­on beschä­figt bin, manch­mal gar nicht zum Kunst­ma­chen kom­me – oder zum Schreiben.

Dann begin­ne ich mit dem 2. Teil des Don Qui­jo­te — wo es von den inter­tex­tu­el­len Bezü­gen noch inter­es­san­ter wird – und der ja 10 Jah­re nach dem 1. her­aus­kam: Das Buch selbst taucht aber­mals auf, dies­mal aber in fer­ti­ger Form, als Über­set­zung des Tex­tes eines einem arba­bi­schen Autors, Cid Ben­ga­li. wird dem Don Q. als bereits erschie­nen prä­sen­tiert, wird dis­ku­tiert, kri­ti­siert. Es taucht die Fra­ge auf, inwie­fern der Autor ver­trau­n­es­wür­dig sei, ob die Geschich­te der Wahr­heit ent­spre­che, tat­säch­lich sich so wie beschrie­ben zuge­tra­gen habe…

Mir fällt Bor­ges ein, mit der Kurz­ge­schich­te “Pierre Menard — autor del Don Qui­jo­te”, der den Roman im 20. Jahr­hun­dert noch ein­mal geschrie­ben hat — aber genau iden­tisch. Damit ver­bun­den die Fra­ge, ob er als Autor des Don Qui­jo­te gel­ten darf — was im Titel schon beant­wor­tet ist. Annet­te Gil­bert hat­te das damals, 2011, als Ein­stieg in ein Sym­po­si­um zum The­ma “Appro­pria­ti­on” ver­wen­det, “Wie­der­auf­ge­legt. Zur Appro­pria­ti­on von Tex­ten und Büchern in Büchern”. Dazu erschien ein schö­ner Band bei tran­skript. Ich hat­te einen Bei­trag zur Rei­he “Ex-Libris” des Salon Ver­lags gemacht.
Eigent­lich war das, im Zusam­men­hang mit der Dis­ser­ta­ti­on, mein Ein­stieg in die Welt der Kon­zept-Bücher, all­ge­mein der Künst­ler­bü­cher, damals hat­te ich auch Mich­a­lis Pich­ler ken­nen­ge­lernt, der über sei­ne künst­le­ri­sche Arbeit berich­tet hat­te und seit 2009 die Miss Read veranstaltet. 

Ich wer­de Annet­te dem­nächst, am 8.6. bei der Vor­stel­lung von “Books to Do” im Miss Read Space in Ber­lin treffen. 

Jour­nal — Paul Auster

Es ist schon ein paar Wochen her, aber es beschäf­tigt mich immer noch: Paul Aus­ter ist am 30.4. 24 gestor­ben.
Aus­ter hat mich lan­ge beglei­tet, zeit­wei­se war ich süch­tig nach sei­nen Texten.

Grei­fe ins Regal, wo eine gan­ze Rei­he sei­ner Bücher ste­hen, lese noch ein­mal Tex­te von ihm, ent­de­cke Aktu­el­les: in „Tal­king to Stran­gers“ hat­te er über Sal­man Rush­die geschrie­ben – und die täg­li­che Hoff­nung, er möch­te die nächs­ten 24 Stun­den über­le­ben. Der Text ist von 1993 und an den Rand notiert hat­te ich „2023“ – als Rush­die drei Jahr­zehn­te spä­ter tat­säch­lich Opfer eines Angriffs wur­de; sein Buch „Kni­ves“ über das Atten­tat liegt gera­de im Schlaf­zim­mer.

In “The Brook­lyn Fol­lies” ent­de­cke ich eine Wid­mung mei­nes inzwi­schen eben­falls ver­stor­be­nen Vaters von 2005 — ich hat­te das Buch mir aus­drück­lich gewünscht. 

Begon­nen hat­te die Aus­ter-Begeis­te­rung für mich, wie für vie­le, mit der „New York Tri­lo­gy“, mit „City of Glass“, vor fast 20 Jah­ren. Ich weiß nicht mehr genau, wie ich auf ihn kam, ver­mut­lich nach mei­nem Auf­ent­halt in New York 2004; das rote Reclam­bänd­chen aus der Rei­he der Fremd­spra­chen­tex­te ist von 2005, eben­so der Rest der New York Tri­lo­gy in einem Pen­gu­in-Band (ich glau­be, von der Munich Rea­dery, Augustenstr./Ecke Schel­ling), vom Novem­ber, dann „Moon Palace“ vom Dezem­ber. Inter­es­sant, wie­viel eng­li­sche Wör­ter ich damals noch nicht wuss­te und unter­rin­gel­te — die für mich jetzt selbst­ver­ständ­lich sind. 

Was mich an Aus­ter fas­zi­nier­te (und dies wei­ter­hin tut): Er erzählt Geschich­ten, die sich zur Iden­ti­fi­ka­ti­on anbo­ten, in denen ich mich wie­der­fin­den konn­te.
Der jun­ge Mann etwa, der sich immer wei­ter ein­schränkt, auf Tele­fon, Hei­zung, am Ende auch Woh­nung ver­zich­tet, Näch­te im Cen­tral Park zubringt.
Es sind immer wie­der Sät­ze, die zu mei­ner Situa­ti­on pass­ten, z.B. „I lived in that apart­ment with over a thousand books“, die­sen Satz hat­te ich mir in „Moon Palace“ gleich auf Sei­te eins unter­stri­chen.
Häu­fig beschreibt er Sze­nen, die aus Arbei­ten der Kon­zept­kunst, aus Kunst­in­stal­la­tio­nen stam­men könn­ten; etwa die Zweck­ent­frem­dung von gefüll­ten Bücher­kis­ten als „ima­gi­na­ry fur­ni­tu­re“, als Möbel, als Bett­statt, Tisch, Stuhl etc. Das war schon nahe dran an den Buch­in­stal­la­tio­nen, die ich in den Jah­ren ab 2004 ent­wi­ckel­te. Und dann die Ver­bin­dung Bücher und Per­son, als der Erzäh­ler Stück für Stück sei­ne Bücher ver­kauft, sei­ne Woh­nung sich leert: „Pie­ce by pie­ce, I could watch mys­elf disappear“.

Die ima­gi­nä­ren Archi­ve, etwa die unter­ir­di­sche Samm­lung von Tele­phon­bü­chern von Städ­ten welt­weit in „Ora­cle Night“ – die dann ähn­lich, aber his­to­risch-kon­kret bei Karl Schlö­gel „Im Rau­me lesen wir die Zeit“ auftauchen.

Oder den Stadt­wan­de­rer, der in „City of Glass“ vir­tu­el­le Spu­ren durch Ablau­fen von Stra­ßen­zü­gen hin­ter­lässt, die sich dann, bei Blick von oben auf einen Stadt­plan, als Buch­sta­ben, als per­for­ma­tiv erzeug­te Mit­tei­lun­gen lesen las­sen – das könn­te man sich gut als tat­säch­li­ches Kon­zept einer Per­for­mance vorstellen. 

Das fas­zi­nie­ren­de The­ma Selbst­re­fe­renz: Sich selbst beim Schrei­ben zuzu­se­hen. Die Ebe­nen ver­schach­teln. Mit der eige­nen Iden­ti­tät und der Fik­ti­on  spie­len: „My name is Paul Aus­ter. This is not my real name” (City of Glass). Der Ver­fas­ser von Detek­tiv­ro­ma­nen, der selbst in eine Detek­tiv­ge­schich­te ver­wi­ckelt und mit dem Namen des Autors ange­spro­chen wird – wobei die Fra­ge im Hin­ter­grund steht: Wer ist der Autor? Als Höhe­punkt der Besuch des Erzäh­lers beim Autor Paul Aus­ter zu Hau­se. Erin­nert an Italo Cal­vi­no „Wenn ein Rei­sen­der in einer Winternacht“.

Das gefiel mir damals, das gefällt mir immer noch, auch wenn die Ver­fah­ren inzwi­schen bekannt sind. Die­ses Spiel mit Namen, die­se Selbst­re­fe­renz, das taucht ja auch in der Reche­re­che und den Instal­la­tio­nen „Wer ist Albert?“ auf.

Begin­ne “Moon Palace” noch ein­mal zu lesen, dann “City of Glass” …

Nach­le­se: Leip­zig „it’s a book“

23.3. 24
Von Dres­den nach Leip­zig – da noch Zeit bis zur Abfahrt des Zuges ist, zum Albert-Platz. Foto des Stra­ßen­schil­des vor dem Käst­ner-Haus, Fort­set­zung der Serie der Stra­ßen mit mei­nem Vornamen.

In Leip­zig zur Hoch­schu­le für Gestal­tung, wo die Mes­se “it’s a book” statt­fin­det — par­al­lel zur “gro­ßen” Buch­mes­se, Bin zum ers­ten Mal hier. Habe schon öfter von der Mes­se gehört, aber es hat sich bis­lang nicht ergeben. 

Im Licht­hof, sehr schö­ner Raum. Die Tische im Erd­ge­schoss und auf den fol­gen­den Eta­gen des Trep­pen­hau­ses. Tref­fe gleich Mich­a­lis Pich­ler, kau­fe ihm für klei­nes Geld eine Zei­tung ab, ein Reprint von Zei­tun­gen des 11. Sep­tem­ber 2001, wo alle ame­ri­ka­ni­schen Flag­gen durch frei­ge­stellt und auf­ge­klebt repro­du­ziert sind – ein­schließ­lich der Rück­sei­te der Cutouts.

Gegen­über Arg­o­books mit Vanes­sa Adler. Tau­sche gegen ein Exem­plar von „Län­der­kenn­zei­chen“ ein klei­nes Buch von Ann Noël: „Spi­ra­le“, wo sie Lis­ten nach dem ABC geord­ne­ter Begrif­fe bringt, z.B. Abkür­zun­gen, Namen, Künst­ler etc., die sie zum Ein­schla­fen sich mit ihrem Part­ner hin- und her­ge­spielt und schließ­lich auf­ge­schrie­ben hat.

Ich tref­fe Aslak Gur­holt, Grafiker/Künstler aus Nor­we­gen. Wir unter­hal­ten uns über die Ähn­lich­kei­ten von Kon­zep­ten und Hand­lun­gen – er sam­melt Spiel­kar­ten im öffent­li­chen Raum und hat schon eini­ge Leu­te ken­nen­ge­lernt, die das­sel­be tun. Und glei­che Namen: er recher­chiert nach Paul Rand, und es kom­men ihm vie­le Ver­tre­ter des­sel­ben Namens unter. Mir fällt Alan Ber­li­ner ein, mit sei­nem Film „The swee­test sound“, wo es um Namen und v.a. sei­nen eige­nen geht — ich hat­te den ich ein­mal auf der Ber­li­na­le gesehen.

Er schenkt mir ein Heft, das sich mit Löchern beschäf­tigt: Die bekann­ten zwei Lochun­gen zum Abhef­ten sind ergänzt durch wei­te­re, die im Zusam­men­spiel mit dem grü­nen Papier und der Illus­tra­ti­on von Fah­nen zu Golf-Löchern wer­den. Eine ein­fa­che, sehr schö­ne Idee. Neben dem Stand des Ver­lags aus Nor­we­gen ist Fel­der­books, von Win­nes, der mir eben­falls im Tausch ein Heft gibt, „Can I Bor­row Your Logo?“, abfrot­tier­te Mar­ken­si­gnets von Autos.

Wei­ter oben tref­fe ich den Stand von ein​Buch​.haus, kau­fe „How to book Ber­lin“. Zwar ist mir vie­les bekannt, aber die State­ments der Leu­te dar­in, von denen ich vie­le ken­ne, sind inter­es­sant. Viel­leicht lie­ße sich etwas Ähn­li­ches für Mün­chen ent­wi­ckeln, mit Hubert Kret­schmer zusam­men. Dane­ben ist Robin Waart. Wir tau­schen ein Heft gegen einen Dop­pel­ka­ta­log mit Post­kar­ten, von zwei ver­schie­de­nen Pro­jek­ten, raf­fi­niert oben und unten.

Moritz Grün­ke von Glo­ria Glit­zer schenkt mir ein Meta-Heft, Gedan­ken über die Zukunft von Buch­mes­sen – die er lie­ber als „Fes­ti­vals“ bezeich­net wis­sen möch­te, wegen der Asso­zia­ti­on mit Han­del, Kom­merz, finan­zi­el­ler Gewinn, der bei „Buch­mes­se“ oder „Fair“ mit­schwingt – und was bei den aller­meis­ten Teil­neh­mern gar nicht der Fall ist, dar­über hin­aus den Erhalt von För­de­run­gen erschwert (The Future of Art Book Fes­ti­vals (form­er­ly known as fairs). Es geht immer wie­der um wirt­schaft­li­che Aspek­te: wer pro­du­ziert mit wel­chen Mit­teln, wer kauft Künst­ler­bü­cher? Für mich ist es ja finan­zi­ell auch eine Side­line, ein Zuschuss­ge­schäft, ohne För­de­rung nicht zu machen. Trotz­dem bin ich stolz, wenn ich beim Besuch von Mes­sen etwas ver­kau­fe und die Kos­ten der Mes­se (Gebühr, Anfahrt…) wie­der ein­spie­le, ja sogar dar­über hin­aus­kom­me. Und eigent­lich möch­te ich lie­ber an einer „Mes­se“ teil­neh­men als an einem „Fes­ti­val“, weil ers­te­res sich ernst­haf­ter, seriö­ser anhört. Das sind so die Wider­sprü­che, auf die Moritz hinweist.

Beim Tex­tem-Ver­lag kau­fe ich fast immer ein Büch­lein aus der Rei­he „Klei­ner Stim­mungs­at­las in Ein­zel­bän­den“. Die sind hand­lich und eigent­lich immer gut geschrie­ben. Und einen Band „Dilet­tan­tis­mus“ bei­zu­steu­ern habe ich ja vor – aber als Ein­übung scha­det es sicher nicht, eini­ge ande­re Bän­de zu lesen – so recht­fer­ti­ge ich wei­te­re Käu­fe. Dies­mal fällt mein Auge auf „Welt­raum“ von Sebas­ti­an Bur­dach. Für das The­ma inter­es­sie­re ich mich sowie­so, und  Nora Sdun erzählt mir so enga­giert aus dem Inhalt, von der Welt­raum-Wer­bungs­kon­kur­renz zwi­schen Cola und Pep­si, dass ich zugreife.

Unten tref­fe ich Elfi Sei­del, die ich u.a. von der Aus­stel­lung bei Vin­zenz Sala her ken­ne. Wir und ihr Part­ner unter­hal­ten uns im „Gar­ten“ u.a. über das Denkmal-Projekt.

Ich kau­fe bei Roma Publi­ca­ti­ons ein Buch, das mir gleich am Anfang ins Auge gesto­chen ist: „Exosphe­re“ von Batia Suter; Fotos von den Ver­pa­ckun­gen von Objek­ten aus Sty­ro­por und Kar­ton, asso­zia­tiv kombiniert.

Eini­ge Stun­den bin ich hier, habe vie­le getrof­fen, eini­ges getauscht und auch gekauft, jetzt gar kein Bar­geld mehr; jetzt das Gefühl, es reicht lang­sam. Ich mache mich auf den Weg zum Bahnhof.

In der Buch­hand­lung dort noch ein letz­tes Buch: „Das dop­pel­te Deutsch­land“ von Ursu­la Wei­den­feld. Das The­ma fin­de ich inter­es­sant, gera­de aus Dres­den und Leip­zig kom­mend. Dar­über­hin­aus reizt mich, dass es sich um ein von der Autorin signier­tes Exem­plar han­delt – mit Feh­lern im Druck: man­che Zei­len sind gewun­den, geschwun­gen; was ihnen eine gewis­se Plas­ti­zi­tät verleiht.

Jour­nal 15.3.24 — Vater, Bil­der, ABC. “What is life?“

Heu­te ist es ein Jahr her, seit mein Vater gestor­ben ist. Es fühlt sich nicht solan­ge an. „Schon ein Jahr“ möch­te man sagen, und ist überrascht.

Sehe mir Fotos vom März letz­ten Jah­res auf dem Smart­phone an. Schon eine distan­zie­ren­de Ober­flä­che. Und selt­sam ernüch­ternd, was mit den Bil­dern des Toten und von der Beer­di­gung pas­siert, wenn sie im Mini-For­mat, neben allen mög­li­chen ande­ren Fotos auftauchen.

Ver­su­che, Fotos zu ord­nen. Beim Ver­bin­den des Smart­phones mit dem Lap­top, beim Mar­kie­ren von Fotos, um sie sie chro­no­lo­gisch in Ord­ner auf die Fest­plat­te zu ver­schie­ben, setzt sich der Vor­gang fort und lässt sich nicht mehr stop­pen – Kolon­nen von Bil­dern wan­dern auf dem Bild­schirm ruckelnd nach unten, bekom­men einen blau-trans­pa­ren­ten Schat­ten, der Zei­le für Zei­le vor­rückt. Der Rech­ner hängt sich auf, die Daten­men­gen waren wohl zu groß. 

Kli­cke mich teils durch die Ord­ner – es müs­sen über 70 sein – die mit „West­end­str.“ beschrif­tet sind. Es sind tau­sen­de von Fotos, die ich gemacht habe, vom Haus, von Objek­ten, von Schrift­stü­cken – und von Instal­la­tio­nen. Ich wer­de nur einen Bruch­teil davon je ver­öf­fent­li­chen können.

Suche nach einem, das zum heu­ti­gen Tag pas­sen könn­te, um es auf Insta­gram zu pos­ten. Da ist die Instal­la­ti­on mit alten Kof­fern, die ich vom Dach­bo­den aus abseil­te. Der Vater ist verreist …?

Da sind die Fotos aus dem Kel­ler­gang, wo er Kunst­dru­cke in einem Regal lager­te, und die Anfangs­buch­sta­ben der Künst­ler an die Wand schrieb, mit oran­ge­far­be­ner Krei­de. Jetzt, nach­dem das Regal leer­ge­räumt und abge­baut ist, tau­chen die Buch­sta­ben wie­der auf. Sys­te­ma­ti­sie­rungs­ver­su­che, die durch das Sam­meln und das Mate­ri­al selbst ver­deckt wurden.

Wei­ter kom­me ich, im Ord­ner „Diver­se“, wo ich alle abge­spei­chert habe, die zu sor­tie­ren ich noch kei­ne Zeit hat­te, auf die vie­len Fotos von den Ver­su­chen, noch wäh­rend des Aus­sor­tie­rens Bücher zu doku­men­tie­ren, u.a. die mit sei­nem Namen im Vorsatz/Titel. Das erscheint mir jetzt am bes­ten. Ich wer­de das mor­gen machen. 

Abends auf der Eröffnung/Einweihung von Albert Hiens Kunst-am-Bau-Arbeit “CAR­PE DIEM” im Oskar-von-Mil­ler-Gym­na­si­um in Mün­chen. Im gro­ßen Trep­pen­haus eines Uhren­turms am ver­klei­de­ten Gelän­der: Buch­sta­ben, Wör­ter lau­fen von oben nach unten, über­la­gern und wie­der­ho­len sich, Latei­ni­sche Sprü­che, die mit Zeit zu tun haben (TEM­PUS FUGIT, VITA BRE­VIS, ARS LON­GA, CAR­PE DIEM, wie es als Mosa­ik unten am Ein­gang auf­taucht …). Die­ses eph­eme­re Auf­leuch­ten passt schon sehr gut zum The­ma Zeit und zum Raum. Und Licht­in­stal­la­tio­nen sind unglaub­lich foto­gen. Viel­leicht, weil Foto­gra­fie ja selbst auf Licht­ein­fall reagiert.

Anschlie­ßend zur Finis­sa­ge der Aus­stel­lung “What is life” von Sebas­ti­an Pöll­mann in der Arto­thek. Sebas­ti­an ken­ne ich schon über 20 Jah­re, in den let­zen Jah­ren haben wir uns etwas aus den Augen ver­lo­ren, zwi­schen Ber­lin und Mün­chen, und dar­um freut es mich, noch sei­ne Arbei­ten zu sehen. Zeich­nun­gen, schnell, spon­tan, wit­zig. Dann digi­ta­li­siert und als Laser­cuts aus­ge­schnit­ten, auf­ge­hängt, als sich dre­hen­de Schat­ten­spie­le an die Wand pro­ji­ziert, was Über­la­ge­run­gen, Ver­zer­run­gen, neue Bil­der ergibt. All­tags­si­tua­tio­nen, War­ten, Rad­fah­ren, sich lie­ben. Lust­be­tont. “What is life“ als Titel. Ja, das fra­ge ich mich auch oft.

Akti­vie­rung Sal­va­tor­platz — Denk­mal für die Fami­lie Mann

Der Sal­va­tor­platz Mün­chen, wo das Denk­mal für die Fami­lie Mann auf­ge­stellt wer­den soll, wird schon mal “vor­ge­wärmt” und akti­viert: Schü­ler des Tho­mas-Mann-Gym­na­si­ums erkun­de­ten am 6.3.24 phy­sisch den Platz, sie bil­de­ten dort u.a. eine leben­di­ge Ket­te um die Flä­che, auf der Stra­ßen­schil­der und Leuch­ten in Erin­ne­rung an die Mit­glie­der der Fami­lie Mann ste­hen wer­den. Und das bei Regen! Die Akti­on ist Teil eines Pro­gramms zur Kunst­ver­mitt­lung von Kunst im öffent­li­chen Raum an Schu­len, gelei­tet von Bar­ba­ra Daba­noğ­lu.
Foto: Jadran­ka Kosorcic

„SPRE­CHEN SIE RUS­SISCH“, 1975/2001/2024

Beim Auf­räu­men fiel mir im Schlaf­zim­mer ein Buch in die Hand: zer­fled­dert, aus­ein­an­der­ge­fal­len, der Rücken hat sich gelöst: „SPRE­CHEN SIE RUS­SISCH“ von S.A. Chaw­ro­ni­na. Es war der Tag im Febru­ar 2024, als ich vom Tod Alex­an­der Nawal­nys in einem rus­si­schen Gefäng­nis erfuhr. Ich erin­ner­te mich an die Ver­su­che, Rus­sisch zu ler­nen – und mei­ne Bezie­hung zu die­ser Sprache.

„„SPRE­CHEN SIE RUS­SISCH“, 1975/2001/2024“ weiterlesen

Kunst – Ver­ein? Oder: „I’d never join a club that would allow a per­son like me to beco­me a member.“

Hier ein Text zu mei­nem Ver­hält­nis zu Kunst- bzw. Künst­ler­ver­ei­nen, den ich anläß­lich der Aus­stel­lung “200 Jah­re Sehn­sucht — 200 Jah­re Kunst­ver­ein Bam­berg ” und der dazu­ge­hö­ri­gen Publi­ka­ti­on geschrie­ben habe.

„Kunst – Ver­ein? Oder: „I’d never join a club that would allow a per­son like me to beco­me a mem­ber.““ weiterlesen

Das Buch des Künst­lers als Künstlerbuch

Zum 60-jäh­ri­gen Bestehen des von Ger­hard Thee­wen gegrün­de­ten Salon Ver­lags erschien ein Band, zu dem ich einen Bei­trag geschrie­ben habe (Eric Otto Frihd (Hg.): Produktion/Reproduktion. Ein Buch für Ger­hard Thee­wen zum 60. und zum 20-jäh­ri­gen Bestehen sei­nes Salon Ver­lags, Köln: Walt­her König 2015, S. 197–205).

Dar­in geht es vor allem um die Buch­rei­he der Edi­ti­on Ex Libris, damit ver­bun­den sind die The­men Besitz und Aneig­nung, Autor­schaft, die Tätig­keit des Künst­lers als Ver­le­ger und die Fra­ge, was ein Künst­ler­buch aus­macht. Dass die Bücher und Edi­tio­nen des Salon Ver­lags, dar­un­ter auch die Ex Libris-Rei­he, seit Som­mer 2023 auch über die Zweig­stel­le Ber­lin erhält­lich sind, war ein Anlass, den Text jetzt hier online zugäng­lich zu machen. 

„Das Buch des Künst­lers als Künst­ler­buch“ weiterlesen

Curi­ti­ba 1–3, 2019/21

Albert Coers: Curi­ti­ba 1 (cores), 2019/21, C‑Print, Alu­di­bond, Acryl­glas, 60 x 40 cm
Albert Coers: Curi­ti­ba 2 (con­tro), 2019/21, C‑Print, Alu­di­bond, Acryl­glas, 60 x 40 cm
Albert Coers: Curi­ti­ba 3 , 2019/21, C‑Print, Alu­di­bond, Acryl­glas, 60 x 40 cm

Die Arbeit basiert auf Fotos, die im Herbst 2019 von einem Schau­kas­ten in Curitiba/Brasilien ent­stan­den, wäh­rend der Recher­che für ein Pro­jekt für Kunst im öffent­li­chen Raum. Kle­be­buch­sta­ben haben sich gelöst, sind teils her­un­ter­ge­fal­len, hän­gen schief. Aber so erge­ben sich neue Wörter/Bedeutungen.

The work is based on pho­tos taken in the fall of 2019 of a show­ca­se in Curitiba/Brazil, during rese­arch for a pro­ject for art in public space. Adhe­si­ve let­ters have come loo­se, have part­ly fal­len off, hang croo­ked. But this is how new words and mea­nings emerge.

Aus­stel­lung “Albert Coers: Coming Soon”, 2021, ep.contemporary, Berlin

Lite­ra­tur ALBERT

Neue Sen­dun­gen sind bei mir ein­ge­trof­fen: Ein Heft von Albert Hien, mei­nem ehe­ma­li­gen Pro­fes­sor an der Kunst­aka­de­mie Mün­chen, dem ich ein Exem­plar mei­nes Künst­ler­hefts Eng­lisch-Wör­ter gege­ben hat­te. Sein klei­nes schwar­zes Heft (A6) passt erstaun­lich gut, mit dem auf­ge­kleb­tem Titel­schild mit der Auf­schrift “Lite­ra­tur”. Die­ser Titel, das anspruchs­vol­le Wort, ist sicht­lich im Bemü­hen um Sau­ber­keit und Les­bar­keit geschrie­ben, sei­ne Buch­sta­ben vorn­ein­an­der abge­setzt, dar­un­ter in gro­ßen Block­buch­sta­ben “ALBERT”, eine deut­li­che Mar­kie­rung des Ver­fas­sers. Die Schrift dabei etwas kindlich.

Der Gedan­ke liegt nahe, dass Albert Hien als Kind ein Heft zum The­ma “Lite­ra­tur” geführt hat — und die­sen Titel spä­ter wie­der­ver­wen­de­te. Was wohl der Inhalt gewe­sen sein mag? Jetzt, bei der aktu­el­len Ver­öf­fent­li­chung, fin­det sich innen eine Auwahl aus sei­nen Ideen­skiz­zen und Zeich­nun­gen, die um Wör­ter und Wort­ver­bin­dun­gen krei­sen, teils spä­ter in Neon-Schrift­skulp­tu­ren umge­setzt.
Das Heft erschien 2016 zur Aus­stel­lung “papa­la­pap” in der Gale­rie Wal­ter Storms. 

TT, Gale­rie F6, Künst­ler­dorf Schöppingen

Albert Coers / Cars­ten Lis­e­cki: TT
Gale­rie F6, Künst­ler­dorf Schöp­pin­gen
30.3. – 25.4.2021

„TT, Gale­rie F6, Künst­ler­dorf Schöp­pin­gen“ weiterlesen

„Schö­ner Schil­der­wald“: Radiofeature

Am 21. 3.2021 gab es auf Bay­ern 2 im Kul­tur­jour­nal das Radio­fea­ture „Schö­ner Schil­der­wald. Der Künst­ler Albert Coers und sein Münch­ner Denk­mal für die Fami­lie Mann“ von Astrid May­er­le. Hier der link zum Nach­hö­ren.

Eng­lisch-Wör­ter

Recent­ly, I redis­co­ver­ed a 30-year-old litt­le note­book from Eng­lish les­sons. Some of the words are sur­pri­sin­gly rele­vant in 2020, on Elec­tion Day, when Ame­ri­cans go to the polls: on the first page the word “pre­si­dent”, on the last page “civil rights”, and “tri­al”.

It’s asto­nis­hing what Eng­lish words I did­n’t know at that time, so that I had to wri­te down their Ger­man equi­va­lent, for exam­p­le “oce­an” and “fol­low”.

I’ll make an artist­book from it, one more on the list of Books To Do.

More

Gas­teig-Encoun­ters, 2020

Eng­lish

Mit Albert Coers: Gas­teig-Encoun­ters erscheint ein Künst­ler­heft zu JAJA NEIN­NEIN VIEL­LEICHT, 15. RischArt_Projekt, im Gas­teig Mün­chen. Coers kom­bi­niert in der Publi­ka­ti­on Fotos der post­mo­der­nen Archi­tek­tur des Kul­tur­zen­trums mit Bil­dern aus einem Wör­ter­buch der Gebär­den­spra­che, erschie­nen in Ost­ber­lin 1985, zeit­gleich zur Eröff­nung des Gasteig. 

„Gas­­teig-Encoun­­ters, 2020“ weiterlesen

Dome­stic Space | Christ­mas Edi­ti­on, Neue Gale­rie Landshut

Albert Coers: “Groß­bri­tan­ni­en” aus der Serie “Län­der­kenn­zei­chen”, 2016, Print auf PVC-Folie, 90 x 75 cm
Foto: Flo­ri­an Lechner

Ste­phan Bal­ken­hol | Albert Coers | Gre­gor Cür­ten | Han­ne Dar­bo­ven | Isa­bel­le Dycker­hoff | Flo­ri­an Ecker | Gün­ther Förg | Zita Habar­ta | Mark Har­ring­ton | Rei­ner Hei­dorn | Karin Knef­fel | Elvi­ra Lan­ten­ham­mer | Flo­ri­an Lech­ner | Bruce McLean | Robert Mor­ris | Jür­gen Paas | Rei­ner Ruthen­beck | Gabrie­le Scha­de-Hasen­berg | Paul Schwer | Ange­la Stau­ber | Wolf­gang Till­mans | Lilia­ne Tomas­ko | Vens­ke & Spän­le | Maria Wal­lens­tål-Schoen­berg | Tobi­as Zaft |

Eröff­nung Frei­tag, 1. Dezem­ber 2017, 20 Uhr
1. Dezem­ber – 6. Janu­ar 2017
Do – So 15 – 18 Uhr

Neue Gale­rie Lands­hut
Ver­ein für aktu­el­le Kunst e.V.
im Goti­schen Sta­del auf der Müh­len­in­sel
Bad­str. 4, 84028 Lands­hut
0871–6877046
www​.ngla​.de

Auf­la­gen­kunst aus dem Port­fo­lio der Zweig­stel­le Ber­lin.

www​.zweig​stel​le​-ber​lin​.de
Andre­as Stu­cken | +49 (0) 8251 / 87 16 30

King Kong, Queen Kong. Grö­ßen­wahn und Ruschpartie

Für die Publi­ka­ti­on zur Aus­stel­lung Fak­tor X — das Chro­mo­som der Kunst ent­stand 2017 ein Essay, der die legen­dä­re Film­fi­gur King Kong, ihre Adap­tio­nen in der Aus­tel­lung und das Haus der Kunst in Bezie­hung setzt und dabei auf das The­ma von Weiblichkeit/Männlichkeit ein­geht, das in der Aus­stel­lung ver­han­delt wird. 

„King Kong, Queen Kong. Grö­ßen­wahn und Rusch­par­tie“ weiterlesen

Gar­ten, Bil­der, Zug

Eine Aus­stel­lung in Ber­lin leben­der Künst­ler in Zug. Wobei vie­le der„Berliner“ aus der Schweiz, aus Zug selbst stam­men. Und ande­re von woan­ders­her, z.B. wie ich aus Süd­deutsch­land. Also eine Aus­stel­lung, wo ver­schie­de­ne Iden­ti­tä­ten schon von den Teil­neh­mern mit­ge­bracht wer­den, der Orts­be­zug aber eine Rol­le spielt. In einer Stadt, die Rei­se­tä­tig­keit bereits in ihrem Namen beinhal­tet. Was läge näher, als mit dem ent­spre­chen­den Ver­kehrs­mit­tel anzu­rei­sen? Das Spiel mit Iden­ti­tä­ten und Namen gab dann auch den Aus­schlag für die Wahl des Bild­ma­te­ri­als, zusam­men mit dem Aus­stel­lungs­ti­tel „Secret Gar­den“ und dem Ort, einem Gar­ten­haus und –grund­stück, am Ran­de von Zug.

Es erschien nahe­lie­gend, mit Bil­dern aus einem 1985 eben in Ber­lin (Ost) erschie­nen Wör­ter­buch der Gebär­den­spra­che Gehör­lo­ser zu arbei­ten. Dar­stel­lung von Län­der­iden­ti­tä­ten hat­te ich 2016 in Ber­lin-Moa­bit im öffent­li­chen Raum und in der Gale­rie Soy Capi­tán gezeigt.

Secret Gar­den bot Gele­gen­heit, das Bild­ma­te­ri­al neu zu durch­fors­ten, Zusam­men­hän­ge her­zu­stel­len, die zunächst kryp­ti­schen, repro­du­zier­ten Bil­der der Gebär­den­spra­che mit der Gegen­wart des Gar­tens und der Stadt zu kon­fron­tie­ren, sie in ihrer Anord­nung nach dem ABC, die der Sys­te­ma­tik des Wör­ter­bu­ches folgt, als eine Art zei­chen­haf­te Weg­stre­cke hin zum „rea­len“ Gar­ten am Lüs­si­weg zu platzieren.

Das Bild­ma­te­ri­al schien auch geeig­net, da ein impli­zi­tes The­ma der Aus­stel­lung ja die Über­win­dung von Grenzen/Barrieren ist: Ber­lin und Zug lie­gen zwar im deut­schen Sprach­raum, aber weit ent­fernt in unter­schied­li­chen Län­dern, sind auch hin­sicht­lich Grö­ße, Geschich­te, sozia­ler und öko­no­mi­scher Struk­tur, Bevöl­ke­rung, Spra­che sehr ver­schie­den. Gene­rell wird von Kunst und Bil­dern ja ger­ne erwar­tet, dass sie Gren­zen über­win­den. Da schien es inter­es­sant, eine Bil­der­spra­che zu wäh­len, die einer­seits genau die Über­win­dung von (sprach­li­chen) Gren­zen ver­heißt und ermög­licht, ande­rer­seits aber auch Gren­zen von Kom­mu­ni­ka­ti­on auf­zeigt und damit die Erwar­tung ein Stück weit unter­läuft, durch­aus im Sinn des nicht Ein­deu­ti­gen, all­ge­mein Ver­ständ­li­chen, son­dern des Abge­grenzt-Par­ti­ku­la­ren, das ja in „Secret“ (abge­schie­den, geheim­nis­voll) steckt. Denn die Gebär­den­spra­che stellt man sich, da es sich ja um eine visu­el­le Spra­che han­delt, als genu­in inter­na­tio­nal und über­all ver­ständ­lich vor, als eine Art Espe­ran­to, so, wie man sich eben in einem frem­den Land, „mit Hän­den und Füßen“ ver­stän­digt. Aber wenn es auch eine inter­na­tio­na­le Gebär­den­spra­che gibt und Ange­hö­ri­ge ver­schie­de­ner Natio­nen sich rela­tiv schnell ver­stän­di­gen kön­nen, so ist die­ser Code doch natio­nal und regio­nal sehr aus­dif­fe­ren­ziert: Es gibt wie bei gespro­che­nen Spra­chen Dia­lek­te, so etwa eine nord- und eine süd­deut­sche Vari­an­te, und auch kom­mu­na­le Aus­prä­gun­gen. Dass ein Ber­li­ner und ein Zuger sich pro­blem­los ver­stän­di­gen könn­ten, ist also unwahr­schein­lich. Auch ver­än­dert sich die Spra­che lau­fend, je nach sozia­ler Über­ein­kunft, wie man etwa am Bei­spiel ‚Frau’ sehen kann: Da gibt es die Vari­an­te mit Andeu­tung eines Busens, die von den meis­ten Spre­chern als zu offen­sicht­lich auf kör­per­li­che Geschlechts­merk­ma­le bezo­gen nicht mehr ver­wen­det wird, dann das Grei­fen zum Ohr­läpp­chen, um Weib­lich­keit durch Tra­gen von Ohr­rin­gen aus­zu­drü­cken, wor­in sich natür­lich auch Ste­reo­ty­pe ver­ber­gen, schließ­lich eine noch neu­tra­le­re Gebär­de, ein Wischen mit dem Dau­men über die Wan­ge, die bei Spre­chern in Süd­deutsch­land die meist­ge­bräuch­li­che scheint.

Das Bild­ma­te­ri­al des über 30 Jah­re alten Lehr­buchs aus Ost­ber­lin gefiel mir gera­de wegen sei­nes Kon­tras­tes zur Bild­spra­che der Gegen­wart und sei­ner iko­ni­schen Qua­li­tä­ten: Die Dar­stel­ler schei­nen durch die Wie­der­ga­be in kör­ni­gem, oft kon­trast­rei­chen Schwarz-Weiß, nach Klei­dung und Fri­sur tat­säch­lich aus einer ganz ande­ren, weit zurück­lie­gen­den Zeit zu stam­men, ent­fal­ten aber erstaun­li­che Prä­senz in den knap­pen, häu­fig sym­me­tri­schen Bild­aus­schnit­ten, mit ihren Bli­cken und kon­zen­triert-zei­chen­haf­ten Gebär­den, nicht zuletzt durch die Ein­fü­gung von Bewe­gungs­pfei­len, die sie in die Nähe von Pik­to­gram­men und Ver­kehrs­zei­chen rücken.

Inter­es­sant ist dabei, wie Begrif­fe aus der Bota­nik visua­li­siert wer­den: Manch­mal ist es die Andeu­tung der Form und Grö­ße, häu­fig jedoch eine Hand­lung, die mit und an der Pflan­ze voll­zo­gen wird, etwa durch den Akt des Essens, die Kir­sche durch den des Ans-Ohr-Hän­gens, als Schmuck.

Die Gebär­den sind prä­gnant, doch beim Blät­tern im Buch fie­len eini­ge ähn­li­che oder gar iden­ti­sche Gebär­den auf, die jen­seits des Gar­ten­the­mas in ganz ande­re Berei­che führ­ten. Ähn­lich wie in einem Pro­jekt mit bota­ni­schen Buch­ti­teln bzw. Autor­na­men (Biblio­te­ca Bota­ni­ca, 2006, mit Namen wie Klee, Kie­fer, Green) trat dann die Suche nach sol­chen dis­pa­ra­ten, jedoch durch Ana­lo­gien ver­bun­de­nen bzw. ver­bind­ba­ren Begrif­fen in den Vordergrund.

Albert Coers: “Bee­re”, “Mal­ta”, 2017
Instal­la­ti­ons­an­sicht Secret Gar­den, Zug

‚Bee­re’ und ‚Mal­ta’ sind bei­des klei­ne Enti­tä­ten; ‚Kohl’ und ‚Welt’ run­de Kör­per, die durch eine Kreis­be­we­gung dar­ge­stellt wer­den, die Schmuck andeu­ten­de Gebär­de von ‚Kir­sche‘ hat Ver­wandt­schaft mit dem Zei­chen für ‚Frau‘; pflan­zen­haft, von Innen her­aus ent­fal­tet sich ‚Kunst‘. Vor allem wenn ein zusätz­li­cher Kanal, hier die Bewe­gung der Lip­pen, fehlt, ist der Kon­text, in dem ein Bild/Zeichen ver­wen­det wird, für sei­ne Bedeu­tung und Les­bar­keit ausschlaggebend.

Die­se Dop­pel- oder bes­ser Mehr­deu­tig­keit der Zei­chen ist dabei kein Merk­mal der Gebär­den­spra­che: Im Hebräi­schen exis­tie­ren, wenn auf Vokal­zei­chen ver­zich­tet wird, eine Fül­le glei­cher Wort­bil­der, da nur Kon­so­nan­ten geschrie­ben wer­den, im Chi­ne­si­schen erge­ben die­sel­ben Sil­ben­fol­gen, mit unter­schied­li­cher Ton­hö­he und Beto­nung gele­sen, ganz ande­re Bedeu­tun­gen. Genau­so gibt es im Deut­schen Wör­ter glei­cher Schrei­bung, aber unter­schied­li­cher Pho­ne­tik und damit Bedeu­tung (‚sie ras­ten’ – sie ras­ten’), aber auch Wör­ter, die bei glei­cher Aus­spra­che ein gan­zes Bün­del von Bedeu­tun­gen mit sich brin­gen. Ein klas­si­sches Bei­spiel ist der Name der Stadt selbst, in der das Pro­jekt statt­fin­det, Zug (der sich ja auch auf den Kan­ton bezie­hen lässt). Immer­hin 16 ver­schie­de­ne Bedeu­tun­gen zählt das Duden-Wör­ter­buch auf. Bei sol­chen Begrif­fen (erin­nert man sich an das Spiel „Tee­kes­sel“?) wie ‚Zug‘ oder „Hahn“, ist die Poly­se­mie oft auf bild­haft-meta­pho­ri­sche Sprech­wei­se zurück­zu­füh­ren: bei ‚Zug‘ ist das gemein­sa­me Moment das der Bewe­gung, des Zie­hens (auch der Fisch­zug, von dem die Stadt ihren Namen hat), und der (Wasser)hahn steht mit dem gleich­na­mi­gen Tier in form­asso­zia­ti­ver Bezie­hung und wur­de des­halb nach ihm bezeich­net. Übri­gens: Im Lehr­buch der Gebär­den­spra­che fin­det sich kein Bild­zei­chen für ‚Zug’. Wahr­schein­lich, weil das Wort so mehr­deu­tig ist.

Gar­den image, image garden

For an exhi­bi­ti­on of Ber­lin artists in Zug, it was a logi­cal step to work with images from a sign lan­guage dic­tion­a­ry published in 1985, also from (East) Ber­lin. I had shown depic­tions of count­ries’ names in public space in Moa­bit, Ber­lin and in the gal­lery Soy Capi­tán, in 2016.

Secret Gar­den offers an oppor­tu­ni­ty to reapp­rai­se the mate­ri­al and to crea­te con­nec­tions that con­front the (at times cryp­tic) repro­du­ced images of the sign lan­guage with the gar­den and the city today. Obser­ving their hair­styl­es, the style of pho­to­gra­phy and the images, the prot­ago­nists appear to come from a quite dif­fe­rent, far away, time, but they pro­du­ce a remar­kab­le pre­sence with their gazes and con­cen­tra­ted, emble­ma­tic, signing.

Bota­ni­cal con­cepts are visua­li­zed by demons­tra­ti­ons of form and size, but also of cul­tu­ral­ly deter­mi­ned actions per­for­med with and on plants, such as the act of eating (the apple), pre­pa­ra­ti­on (car­rots and salad) and of a playful use for other than that of food (cher­ries as earrings).

Alt­hough the ges­tu­res are clear, while loo­king through the book it was noti­ceable that some simi­lar or even iden­ti­cal signs would re-appear, going bey­ond the bota­ny to quite dif­fe­rent cate­go­ries. In a simi­lar way as the pro­ject Biblio­te­ca Bota­ni­ca, 2006, which fea­tured bota­ni­cal book titles and names of aut­hors such as ‘Klee,’ ‘Kie­fer’ and ‘Green’ (trans­la­tors note — the Ger­man bota­ni­cal terms match the artists’ names), here a search was made for equal­ly dis­pa­ra­te terms which for which ana­lo­gue links could be made. A ‘ber­ry’ and ‘Mal­ta’ are both small enti­ties; a ‘cab­ba­ge’ and the ‘world’ are round bodies repre­sen­ted by a cir­cu­lar move­ment, and the jewel­ry-like sign for ‘cher­ry’ rela­tes to the sign for ‘woman’; plant-like, ‘art’ unfolds from within. When an addi­tio­nal chan­nel is miss­ing, such as the move­ment of the lips here, the con­text in which an image is appli­ed is par­ti­cu­lar­ly decisi­ve for its mea­ning and legi­bi­li­ty. For exam­p­le, the sign fea­turing a rec­tang­le descri­bed with both hands can mean – among other things – ‘pic­tu­re’.

This ambi­gui­ty of the signs howe­ver is not a cha­rac­te­ristic exclu­si­ve to sign lan­guage. In Hebrew, if the­re are no vowels, the­re is a wealth pos­si­ble mea­nings for indi­vi­du­al words, sin­ce only con­so­nants are writ­ten, while in Chi­ne­se the same sequence of syll­ables, with dif­fe­rent pitch and empha­sis, can have a num­ber of com­ple­te­ly dif­fe­rent mea­nings. A clas­sic exam­p­le in Ger­man is this city its­elf, in which the pro­ject takes place, Zug. The Duden dic­tion­a­ry has 16 dif­fe­rent mea­nings (trans­la­tors note: the Duden dic­tion­a­ry is the offi­ci­al refe­rence for the Ger­man lan­guage). In words such as Zug (trans­la­tors note: both the name of the host city, and the word for train, among others) and Hahn, (trans­la­tors note: the Ger­man word for both roos­ter and tap) the poly­se­my is due to pic­to­ri­al-meta­pho­ric forms of speech. In Zug the com­mon moment is in the move­ment, in draught­ing (see also the Fisch­zug (‘fish-draught’) from which the lake­si­de town takes its name), and the (Wasser)hahn (‘tap’, or ‘water-roos­ter’), which has an asso­cia­ti­ve rela­ti­onship with the ani­mal of the same name, which is why it has been named after it. Inci­den­tal­ly, the­re is no sign for Zug in the text­book of sign lan­guage — pro­ba­b­ly becau­se the word is so ambiguous.

(published in Gar­ten­bil­der-Bil­der­gar­ten, 2017, trans­la­ti­on by Oli­ver Walker)


Kunst, FRE­H­OES­TORN, Gale­rie FOE 156, München

Albert Coers: Kunst, 2017, 29,7 x 42 cm, Print

Loui­sa Abdel­ka­der, Wolf­gang Aich­ner, Nina Alver­des, Marc Avrel, Danie­lo Bas­tio­ne, Nejat Bay­dar, Gabi Blum, Simo­ne Brai­tin­ger, Tho­mas Brei­ten­feld, Lena Brö­cker, Her­mi­ne Büh­ler, Eva Burk­hardt, Jut­ta Burk­hardt, Albert Coers, Shirin Damer­ji, Feder­i­co Del­fra­ti, Lucia Del­lefant, Valen­ti­na Eppich, Fabi­an Feich­ter, San­dra Filic, Chris­tia­ne Fleiss­ner, Jür­gen Frit­sche, Flo­ri­an Froe­se-Peek, Patri­ci­ja Gily­te, Ste­fa­no Giuria­ti, Mar­tin Hast, Ute Heim, Melina Hen­ni­cker, Hei­ko Herr­mann, Ange­li­ka Hofer, Ralf Homann, Anna Klüs­sen­dorf, You­lee Ku, Chris­toph Lam­mers, Pau­la Leal Ollo­qui, Sil­ke Mar­kef­ka, Nina Anna­bel­le Märkl, Rut Masso, Peg­gy Mein­fel­der, Simon Mertl, Vin­cent Mit­zev, Ray Moo­re, Kao­ri Naka­ji­ma, Wer­ner Neu­mann, Cha­ya Nou­ria­ni, Gabrie­le Ober­mai­er, Ivan Pas­kalev, Anton Petz, Susan­ne Pit­troff, Maria Plos­kow, Felix Reh­feld, Ivo Rick, Matil­de Roma­gno­li, Eva Ruh­land, Falk von Schön­fels, Dani­el Schüß­ler, Lin­néa Schwarz, Mar­tin Speng­ler, Alix Stadt­bäu­mer, Alex­an­der Steig, Gün­ter Stö­ber, Chris­ti­ne Tan­quer­ay, Beowulf Tomek, Niko­lai Vogel, Joseph Wand­in­ger, Oli­ver Wes­ter­bar­key, Patri­cia Wich, Esther Wein­hold, Oli­ver Win­heim, Ste­fan Wisch­new­s­ki, San­dra Zech, Max Zuzak

kura­tiert von Tina Hudel­mai­er, Max Weist­hoff
06. — 09.04.2017
Gale­rie FOE 156 | Ober­föh­rin­ger­str. 156 | 81925 München

Das Alte im Neu­en, Buch für Wal­ter Grasskamp

16-10-grassk-tit-kl-IMG_0130-s

mit Bei­trä­gen von
Alex­an­der Becker, Klaus vom Bruch, Albert Coers, Chris­ti­an Dob­mei­er, Alexis Dworsky, Flo­ri­an Ecker, Jan Erbel­ding, Res Ingold, Lou Jawor­ski, Kath­rin Kin­se­her, Katha­ri­na Knaus, Peter Kog­ler, Otto Künz­li, Chris­ti­an und René Lands­pers­ky, Anuk Mila­di­no­vic, Yoshi­y­u­ki Miura, Genua Scharm­berg, Mar­tin Schmidl, Fran­zis­ka Seitz, Rudolf Seitz, Ange­la Stiegler, Clea Stra­cke und Vere­na Seibt, Wolf­gang Ull­rich, Kers­tin Ull­sper­ger, Mat­thi­as Wäh­ner, Bru­no Wank, Franz Wan­ner, Andre­as von Weiz­sä­cker, Ben Willikens

Bei­trag: Fotos aus der Serie “Pos­to Sca­du­to”, 2002

16-10-grasskamp-posto-scaduto-kl-IMG_0129-s

16-10-grasskamp-inhalt-IMG_0126

Über­reicht beim Vor­trag von Wal­ter Grass­kamp “Ver­such über den Abschied”, 21.10.16, 18:00 Uhr, Aka­de­mie der Bil­den­den Küns­te München.

Wort und Bild, Hof­fest zur Poe­sie, Kul­tur­braue­rei, Berlin

16 9 hoffest a 4641 kl

Albert Coers, Arnold Drey­blatt, Saman­tha Font-Sala, Fren­zy Höh­ne, Phil­ipp Koch, Sophia Pompé­ry, Kat­ja Pudor, Arne Rau­ten­berg, Kor­vin Reich, Cia Rin­ne, Tobi­as Roth und Her­bert Eugen Wiegand.
Auf Ein­la­dung der Gale­rie Maniè­re Noi­re.

Lite­ra­tur­werk­statt ber­lin cele­bra­tes its 25 years of pre­cious acti­vi­ty. On 17th of Sep­tem­ber at Kul­tur­braue­rei Ber­lin, among other invi­tees, is Maniè­re Noi­re and artists con­nec­ted with the gal­lery, who, on site and per­for­ma­tively will bring tog­e­ther art and language.

Hof­fest zur Poesie
17.9.2016, ab 14.00

Haus für Poesie
Kulturbrauerei
Knaack­str. 97, 10435 Berlin

essen­ti­als., Haus der Kunst, München

Coers-Albert,-Bild,-1983-2016,-web

Maxi­mi­li­an Bay­er, Becker Schmitz, Kurt Ben­ning, Miche­le Ber­nar­di, Moni­ka Brand­mei­er, Albert Coers, Peter Dobrosch­ke, Brad Dow­ney, Micha­el Eck­le, San­ni Find­ner, Anna Fryd­man, Feli­ci­tas Gerst­ner, Patri­ci­ja Gily­te, Dani­el Göt­tin, Ekkeland Göt­ze, Zita Habar­ta, Olek­siy Koval, Mar­kus Krug, Chris­ti­an Leit­na, Albert Lohr, Mau­ser, Reprä­li­thi­sche Gesell­schaft, Ste­fan Schessl, Pavel Schmidt, Spo­men­ko Skrbic, Wolf­gang Steh­le, Alex­an­der Steig, Ani­ta Stöhr Weber, Toff­a­ha (Rasha Ragab & Chris­toph Nico­laus), Ste­fa­nie Unruh, Die­ter Vil­lin­ger, Mitra Wakil, Georg Win­ter, Tim Wolff, Pavel Zele©hovsky

Eröff­nung: Sa, 24.9.2016, 16 Uhr, Haus der Kunst, Auditorium
Begrü­ßung: Albert Coers, Patri­ci­ja Gilyte
Gruß­wort: Staats­se­kre­tär Georg Eisen­reich, MdL
Ein­füh­rung: Albert Coers
Per­for­mance von Niko­lai Vogel

24.9.–2.10.2016

Kata­log im icon-Ver­lag Hubert Kretschmer

Ver­an­stal­ter: Künst­ler­ver­bund im Haus der Kunst Mün­chen e.V.
Prinz­re­gen­ten­stra­ße 1, 80538 München
http://​kuenst​ler​ver​bund​.org/​i​n​t​r​o​-​e​s​s​e​n​t​i​a​l​s​.​h​tml

http://​kuenst​ler​ver​bund​.org/​i​n​t​r​o​-​e​s​s​e​n​t​i​a​l​s​.​h​tml

Coers, Albert,-Welt,1984-2016-web

Län­der­kenn­zei­chen, super­ur­ban­vil­la­ge, Berlin

Anläß­lich der Aus­stel­lung super­ur­ban­vil­la­ge, orga­ni­siert vom Kunst­ver­ein Tier­gar­ten Ber­lin,  zum The­ma “Flucht und Iden­ti­tät”, zeigt Albert Coers im öffent­li­chen Raum Pla­ka­te mit Gebär­den. Sie sind ent­nom­men einem 1985 in Ost­ber­lin publi­zier­ten Lehr- und Übungs­buch der Gebär­den­spra­che und ana­log zur Sys­te­ma­tik eines Wör­ter­buchs nach dem ABC ange­ord­net. Die Bil­der the­ma­ti­sie­ren Spra­che als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel, aber auch als Dar­stel­lung von Iden­ti­tät in einem Umfeld, in dem der Anteil von Men­schen mit nicht­deut­scher Mut­ter­spra­che hoch ist. Auf Zei­chen, auf Bil­der als Alter­na­ti­ve zur Laut­spra­che wird zurückgegriffen.

Die Aus­wahl fokus­siert auf die Fra­ge: Wie fasst man in einer Gebär­de der Hän­de die Beschrei­bung einer Nati­on, eines Lan­des oder einer geo­gra­phi­schen Regi­on zusam­men? Wie sind die Zei­chen durch ihren Ent­ste­hungs­kon­text geprägt?

Beglei­tend erscheint eine Publi­ka­ti­on im icon-Ver­lag Hubert Kretschmer/Archiv für Künst­ler­pu­bli­ka­tio­nen, in der Rei­he so-VIE­LE-Hef­te.

The exhi­bi­ti­on super­ur­ban­vil­la­ge, orga­ni­zed by Kunst­ver­ein Tier­gar­ten, evol­ves around the the­me of migra­ti­on and iden­ti­ty. Albert Coers con­tri­bu­tes pos­ters with ges­tu­res of Ger­man sign lan­guage, desi­gna­ting count­ries, on dis­play in the public space at Otto­park near Turmstraße/Moabit. They are taken from a dic­tion­a­ry of sign lan­guage, published 1985 in East-Ber­lin. How does one cap­tu­re in one ges­tu­re the descrip­ti­on of a nati­on, a coun­try, a con­ti­nent? What can we read in them and what do they tell about the spea­k­ers? How are the signs shaped by their ori­gin and his­to­ri­cal background?

A publi­ca­ti­on accom­paigns the pro­ject, published by  icon-publisher Hubert Kretschmer/archive for artist publi­ca­ti­ons.

Super­Ur­ban­Vil­la­ge
3.6.–19.6.2016
Stand­ort: Otto­park
Kunst­ver­ein Tier­gar­ten | Gale­rie Nord – Turm­stra­ße 75, 10551 Ber­lin
info@​kunstverein-​tiergarten.​dewww​.kunst​ver​ein​-tier​gar​ten​.de

WELT­RAUM — Jahr­hun­dert­ga­ben 2015

coers-Rose-Brockhaus-Scan0067
Albert Coers: „Rose:“ aus ENCY­CLO­PE­DI­A­LEX­AN­RI­NA (A‑Fin), 2015, Foto­ko­pie, 29,7 x 21 cm


11.12.–18.12.2015
www​.welt​raum26​.de
www​.face​book​.com/​w​e​l​t​r​a​u​m​.me
Rum­ford­stra­ße 26,  80469 München 

Albert Coers  Albert Lohr  Alex Rath  Alex­an­der Steig  Ale­xi Tsio­ris  Alix Stadt­bäu­mer  Alz­be­ta Mül­ler  Andrea Eisen­ber­ger  Andrea Faciu  Andrea Sil­ber­horn-Pil­ler  Andre­as Jungk  Andre­as Mit­te­rer  Andre­as Stet­ka  Ani­na Stolz  Anja Cal­lam  Anja Uhl­ig (rea­li­täts­bü­ro)  Anna­bel­le Mehra­ein  Anne-Mar­gue­ri­te Stein­beis  Anne­gret Blei­st­ei­ner  Anne­gret Hoch  Anton Bosn­jak  Asja Schu­bert  Ben­jy Barn­hart  Bern­hard Leh­ner  Bet­ti­na Mech­ters­hei­mer  Bian­ca Patri­cia  Bir­git Moser  Bri­git­te Yoshi­ko Pruch­now  Cami­lo Toro  Caron­lina Kreusch  Cha­ya Nou­ria­ni  Chris­ti­an Jara­mil­lo  Chris­ti­an Jung­hanns  Chris­toph Lam­mers  Cig­dem Edith Platt­ner  Elli Hurst  Eri­ka Krau­se  Eun­ji Seo  Eva Blan­ché  Falk von Schön­fels  Felix Leon West­ner  Felix Reh­feld  Flo­ri­an Huber  Frank Fischer  Fran­zis­ka von Faber-Cas­tell  Frie­de­ri­ke & Uwe  Frie­de­ri­ke Oeser  Fum­ie Ogu­ra  Georg Schatz  Got­lind Tim­mer­manns  Gud­run Daum  Gui­do Weg­gen­mann  Gün­ter Nosch  Hei­di Mühl­schle­gel  Hei­di Will­berg  Hele­ne Get­ty  Hen­ri­et­te Olbertz-Wein­fur­ter  Hsiao-Shu Chen  Ire­ne Fast­ner  Isa­bel Haa­se  Isa­bel­le Dycker­hoff  Ivan Feren­cak  Iwo­na Roz­biews­ka  Jadran­ka Kosor­cic  János Fischer  Jen­ny Fors­ter  Jie Li  Johan­na Erl­mei­er  Johan­nes Brech­ter  Jon­ny Koch  Judith Hagen  Julia Klemm  Julia Ring  Jut­ta Burk­hardt  Karin Ulri­ke Soi­ka  Kat­rin Sie­beck  Ken Brown  Kim Rosen­dahl  King Kong Kunst­ka­bi­nett  Kit­ti & Joy  Klaus von Gaf­fron  Lena Tere­sa Flohr­schütz  Leon­hard Hurzl­mei­er  Lia Melis­sa Wehrs  Loop­sis­ters  M.I.E. Braeu­gel  Mag­da­le­na Wal­ler  Maks Danne­cker  Marc Aurel  Marc Aurel  Mar­cel Gro­ße  Mar­cus Licht­mann­eg­ger  Marie-Chris­ti­ne von Lie­be  Mar­tin Speng­ler  Mar­ti­na Mair  Mary Kim  Max Kehl  Micha­el Grud­ziecki  Micha­el Jochum  Michu Klöp­per  Mike Spike Fro­idl  Mizu­ho Mats­una­ga  Moni­ka Kap­fer  Name  Nao­mi Aki­mo­to  Naz­li Alka­ya  Nejat Bay­dar  Nico­la Mül­ler  Niko­lai Vogel  Nina Anna­bel­le Märkl  Okin Cznu­po­low­sky  Olaf Probst  Oli­ver Wes­ter­bar­key  Oli­ver Win­heim  Ondrej Svad­le­na  Patri­cia Kai­ser  Patri­ci­ja Gily­te  Patrick Hartl  Peg­gy Mein­fel­der  Rai­ner Schle­cher  Ramo­na Schint­zel  Ray Moo­re  Rebec­ca Groll­mann  Rein­hard Fritz  Rein­hild Ger­um  Rita De Muynck  Robert Crot­la  Ruth Det­zer  Sabi­ne Berr  San­dra Filic  Saskia Grone­berg  Sebas­ti­an Pöll­mann  Ser­gej  Shirin Damer­ji  Sil­ke Mar­kef­ka  Simo­na Petraus­kai­te  Siy­oung Kim  Simo­ne Krois  Son­ja All­gai­er  Ste­fan Baum­gärt­ner  Ste­fa­nie Ull­mann  Ste­fa­nie Unruh  Ste­pha­nie Pelz  Susan­ne Pit­troff  Susu Gorth  Tan­ja Fen­der  Tat­ja­na Utz  Theo Hof­mann  Tho­mas Splett  Timor Mis­ce­vic  Toma­to Loco  Tom­my Schmidt  Tors­ten Mühl­bach  Tri­sha Kanel­lo­pou­los  Tül­ay Akcan  Ulrich Pfann­schmidt  Ulri­ke Schü­ler  Ute Heim  Vin­cent Mit­zev  Vir­gil Faciu  Wolf­gang Ach­mann  Yeon­soo Kim  You­jin Yi  Yut­ta Bern­hardt  Zita Habarta 

Dome­stic Space 4 | Paper­Edi­ti­on, zweig­stel­le Berlin

Franz Ach­ter, Micha­el Bau­se, Chris­ti­an Buch­loh, Sil­via Car­di­ni, Albert Coers, Mateo Cohen, Gre­gor Cür­ten, Clau­dia Des­gran­ges, Isa­bel­le Dycker­hoff, Flo­ri­an Ecker, Chris­ti­ne Erhard, Elli­nor Euler, Lisa Gas­coig­ne, Lau­rence Gra­ve, Tho­mas Hel­lin­ger, Susan­ne Jung, Ekke­hart Keint­zel, Karin Knef­fel, Regi­na Kochs, Javis Lau­va, Flo­ri­an Lech­ner, Caro­lin Leyck, Ger­hard Man­tz, Maxi­mi­li­an Meis­se, A. Pao­la Neu­mann, Ursu­la Ober­hau­ser, Jür­gen Paas, Vera Rot­ha­mel, Babak Saed, Gabrie­le Scha­de-Hasen­berg, Jo Schöp­fer, Ste­fan Schrö­ter, Paul Schwer, Eli­sa­beth Son­neck, Ange­la Stau­ber, Ant­je Strä­ter, Wolf­gang Till­mans, Lilia­ne Tomas­ko, Vens­ke & Spän­le, Ales­sia von Mal­linck­rodt, Maria Wal­len­s­tal-Schoen­berg, Bir­git­ta Wei­mer, Mari­an Wijn­vo­ord, Rena­te Wolff, Uli Zwerenz

Eröff­nung:  Sams­tag,  7. Novem­ber, 16 bis 19 h
Aus­stel­lung / Exhi­bi­ti­on: 7.11.–12.12.2015
Öff­nungs­zei­ten / Hours: Fr + Sa 14–19 h

Finis­sa­ge mit Künst­ler­ge­spräch 12.12.2015, 16–19 h

Zweig­stel­le Ber­lin | Lehr­ter Str. 37 | 10557 Ber­lin | +49(0)30 / 39 88 55 99

info@​zweigstelle-​berlin.​de | www​.zweig​stel​le​-ber​lin​.de | www​.zweig​stel​le​-art​shop​.de

SCHWEI­ZER WELT­AT­LAS, Bern, 2015

15-bern-mit-pfosten-DSC0464
15-bern-diagonal-hochDSC046
15-bern-weltatlas-kreuz-fro
15-bern-flughafen-DSC04574
15-bern-aussen-quadrat-DSC0

Instal­la­ti­on aus Atlan­ten einer Ber­ner Schule

16.10. – 31.10.2015
Kunst­raum “9a am Stauf­fa­cher­platz”, 3014 Bern/CH
www.9a-stauffacherplatz.ch

15-schweizer-weltatlas-IMG_

Anspra­che zur Eröff­nung von Bert­rand Kno­bel, Rek­tor Gym­na­si­um Muris­tal­den, Bern:

„Schwei­zer Welt­at­las“. Welch selt­sa­mes Wort­ge­bil­de! – In einem Welt­at­las ist die gan­ze Welt in nuce wie­der­ge­ge­ben. Was hat das mit der Schweiz zu tun? War­um „Schwei­zer Welt­at­las“ und nicht ein­fach nur „Welt­at­las“? Sind es Bil­der der Welt für die Schweiz? Oder geht es um das Bild, wel­ches die Schweiz sich von der Welt macht? Und wenn ja, von wel­cher Schweiz genau? – Atlan­ten, als Bild-Welt, wider­spie­geln ja immer auch ein Weltbild.

„Schwei­zer Welt­at­las“. Die Schweiz als Nabel der Welt? Schweiz ist über­all. Der kleins­te Aus­stel­lungs­raum der Stadt Bern, das „9a am Stauf­fa­cher­platz“, als welt­um­fas­sen­der Raum? Woll­te uns Albert Coers mit sei­ner ori­gi­nel­len Atlan­ten-Instal­la­ti­on so etwas suggerieren? 

MeHr

SIMS, 2015

SIMS, 2015

Instal­la­ti­on mit Büchern aus der Samm­lung des Kunst­ver­eins Bam­berg
Aus­stel­lung Sagen und Zei­gen — Schrift in der Kunst, Vil­la Des­sau­er, Bam­berg, 2015

SIMS [ledge]

Instal­la­ti­on with books from the coll­ec­tion of Kunst­ver­ein Bam­berg
Exhi­bi­ti­on Sagen und Zei­gen — Schrift in der Kunst [Tel­ling and Show­ing — Wri­ting, Type, Cha­rac­ters in Art}, Vil­la Des­sau­er, Bam­berg, 2015

sagen und zei­gen, Vil­la Des­sau­er, Installationsansichten

15-dessauer-cornicione-dsc0

15-dessauer-cornic-detail-d

Sims, 2015, Instal­la­ti­on mit Büchern aus der Samm­lung des Kunst­ver­eins Bamberg

15-bamberg-diversa-dsc04878

Diver­sa, 2007–2015, Instal­la­ti­on mit beschrif­te­ten Schacheln aus der Samm­lung B.C. in Wandschrank

15-dessauer-piano-tg-dsc04829

15-dessauer-piano-dsc04854

15-dessauer-piano-tg-dsc04818

Pia­no for­te, 2015, Instal­la­ti­on mit Exem­pla­ren des Künst­ler­buchs “Müde Bücher”(2012)

sagen und zei­gen. “Schrift in der Kunst”, Kunst­ver­ein Bam­berg, Vil­la Dessauer

SagenZeigenEinladung-2

Anna und Bern­hard Blu­me Albert Coers Nata­lie Czech Han­ne Dar­bo­ven Jim­mi Dur­ham Michae­la Eich­wald Peter Engel Anett Front­zek Jochen Flin­zer Gilbert&George Eugen Gom­rin­ger Manu­el Graf Micha­el Haki­mi Albert Hien Kla­ra Hob­za Jen­ny Hol­zer Not­bur­ga Karl Till Krau­se San Kel­ler Joseph Kosuth Dana Lür­ken Nan­ne Mey­er Matt Mul­li­can Diet­mar Pfis­ter Gun­ter Reski Die­ter Roth Heid­run Schim­mel Falk Schwal­be Fritz Schweg­ler Ste­fa­nie Sen­ge Judith Sieg­mund Tho­mas Trinkl Ste­fa­nie Tro­jan Cy Twom­bly Timm Ulrichs her­man de vries Jorin­de Voigt Her­bert Weber Law­rence Weiner

Aus­stel­lung des Kunst­ver­eins Bam­berg, kura­tiert von Not­bur­ga Karl

Ver­nis­sa­ge: Frei­tag, 25. Sep­tem­ber 17.30 h

26.09. — 8.11.2015

Finis­sa­ge mit Sym­po­si­um, u.a. mit Vor­trag von Albert Coers: “show­ing and tel­ling. Text — Bild — und wie­der zurück”, 8.11., 10 h

Stadt­ga­le­rie Bam­berg Vil­la Des­sau­er Hain­stra­ße 4a  96047 Bamberg
Öff­nungs­zei­ten: Di — Do 10 — 16 h, Fr — So und fei­er­tags 12 — 18 h
sowie nach tele­fo­ni­scher Anmel­dung, 0951 68171

SagenZeigenEinladung rueckseite

Codes, 2. Bien­na­le, Haus der Kunst München

  Einladung-2--Biennale-im-Hd

Eröff­nung: Frei­tag, 7. August 2015, 18 – 22 h
08.08. – 27.09.2015
Haus der Kunst Mün­chen, Westflügel

Kurt Ben­ning, Bur­kard Blüm­lein, Hei­ner Blum, Moni­ka Brand­mei­er, Albert Coers, Jiří David, Lucia Del­lefant, Chris­toph Fiken­scher, San­dra Filic, Ossi Fink, Feli­ci­tas Gerst­ner, Hel­ga Grif­fiths, Rita Hen­sen, Fabi­an Hes­se, Kriš­tof Kin­te­ra, Maud Kota­so­vá, Mar­kus Krug, Labor 45 (Bar­ba­ra Herold & Kat­rin Petrosch­kat, Eva Lam­mers, Albert Lohr, Patri­cia Lon­don Ante Paris, Edgar Lorenz, Micha­el Lukas, MXMLN, Her­bert Nau­de­rer, Maria & Neda Plos­kow, Olaf Probst, Rea­li­ty (Jiří David, Jan Kad­lec, Milan Salák), Bert­hold Reiss, Eva Ruh­land, Pavel Schmidt, Vla­dimír Skrepl, Wolf­gang Steh­le, Mar­gi­ta Titlová–Ylovsky, Vero­ni­ka Veit, Oli­ver Wes­ter­bar­key, Henk Wij­nen, Georg Winter

kuenst​ler​ver​bund​.org

OFFICIAL BUSINESS - CONFIDENTIAL, 2015
Albert Coers: OFFI­CI­AL BUSI­NESS — CON­FI­DEN­TI­AL, 2015

Anony­me Zeich­ner *2015, Kunst­ver­ein Tier­gar­ten Berlin

az_2015_de_72dpi

600 inter­na­tio­na­le Zeichnungen
zusam­men­ge­stellt von Anke Becker
02.–29. 08.2015

Gale­rie Nord | Kunst­ver­ein Tiergarten
Turm­str. 75 10551 Berlin

Wei­te­re Aus­stel­lungs­sta­tio­nen: Gale­rie Artq13, Rom/Italien 9. — 11. Okto­ber 2015 / Gale­rie GEYSO20, Braun­schweig 13. 11. — 18. 12. 2015 / Kunst­ver­ein Rüs­sels­heim (Februar/März 2016)

www​.anony​me​-zeich​ner​.de

ANONY­ME ZEICH­NER: Wie ver­än­dert sich das eige­ne Urteil, wenn man nichts über Namen und Her­kunft der Künst­ler weiß? Wie ent­wi­ckelt man selbst eine Defi­ni­ti­on von Wert, wenn die Prei­se ein­heit­lich sind? Was ist eine gute Zeich­nung? ANONY­ME ZEICH­NER ist Kon­zept­kunst und Aus­stel­lungs­pro­jekt in einem: Die Arbei­ten der betei­lig­ten Künstler_innen wer­den Teil einer gro­ßen Instal­la­ti­on, eines Gesamt­kunst­wer­kes, in dem es kei­ne Hier­ar­chien gibt.

600 inter­na­tio­nal drawings
com­pi­led by Anke Becker
August 02 — 29, 2015

ANONY­MOUS DRA­WINGS: How does one’s own assess­ment chan­ge if the­re is no infor­ma­ti­on at all about the artist? How can one deve­lop a per­so­nal defi­ni­ti­on of value if the sales pri­ces are all iden­ti­cal? What is then a good dra­wing? ANONY­MOUS DRA­WINGS is con­cep­tu­al art and exhi­bi­ti­on pro­ject all in one.With Anony­mous Dra­wing many sin­gle pie­ces of art beco­me one “Gesamt­kunst­werk”. Each and every anony­mous artist beco­mes part of a coll­ec­ti­ve work of art whe­re hier­ar­chies do not exist.

Orts­ter­min Moa­bit — M&M‘s & A.C., MMXV

Ortstermin2015-Programmheft1

Miko­laj Polin­ski | Misa Shi­mo­mu­ra | Albert Coers

Albert Coers kom­bi­niert eige­ne Arbei­ten mit denen des Künst­lers Miko­laj Polin­ski und der Pia­nis­tin Misa Shi­mo­mu­ra, in deren Ate­lier­woh­nung in Moa­bit. Im Fokus steht die Ver­schrän­kung unter­schied­li­cher Medi­en wie Male­rei, Zeich­nung, Instal­la­ti­on und Musik, die Ver­bin­dung von Kunst und pri­va­tem Lebens­raum, etwa in Möbeln und Ein­bau­ten, sowie die Ver­schmel­zung der ver­schie­de­nen künst­le­ri­schen, sprach­li­chen und natio­na­len Iden­ti­tä­ten, die hier zusammentreffen.

Eröff­nung: Frei­tag, 3.7., 20 h
Offen: Samstag/Sonntag 4./5.7., 14 — 19 h
Rathe­nower Str. 23, 10559 Ber­lin, Hin­ter­haus, 1.Stock

Orts­ter­min wird orga­ni­siert vom Kunst­ver­ein Tier­gar­ten, Ber­lin

15-ortstermin-rathenower-au
15 ortstermin raum 1 schraeg DSC03872DSC03874

15-ortstermin-raum-2-richtu

15-ortstermin-raum-2-frotta

GRAMMARS — ARCHI­VING, Manie­re Noir, Berlin

15-coers-maniere-noir-IMG_1
Grammars, 2010–2015, Frot­ta­gen Blei­stift auf Papier, 21 x 29,7 cm

” (…) Loo­king at the arte­facts we can still hear in our ima­gi­na­ti­on mecha­ni­cal and rub­bing sounds as an accom­pany­ing act during the recor­dings done on / to the paper. An “Act sans paro­les” says Gior­get­ti after Beckett. Paper rolls expand and deve­lop from top of the walls (Gior­get­ti, Montiel-Soto) and crea­te accu­mu­la­ti­ons of scripts. The gal­lery space turns out to be a place of acti­ve rea­ding and see­ing.
Albert Coers pres­ents his “Grammars” pie­ce (2010–15). Rub­bing, a simp­le tech­ni­que of prin­ting, was often used in archaeo­lo­gy for get­ting the text(ure) of sur­faces with a reli­ef, for ins­tance let­ters on tomb­sto­nes. Here it is appli­ed to covers of books with embos­sed titles, a series of grammar of lan­guages that the rea­der is unli­kely to have heard of, that seem unknown or even extinct, pro­ba­b­ly of regi­ons in Afri­ca or Asia. By doing so, the aspect of pre­ser­ving and archi­ving of the lan­guages and the books coin­ci­des, whe­re­as, the names of the lan­guages deve­lop a poet­ry of its own. The rub­bings ori­gi­na­te from grammars found in the libra­ry of the Zen­trum für Lite­ra­tur- und Kul­tur­for­schung, ZfL, Ber­lin.” (Maj­la Zeneli)

ARCHI­VING, APPRO­PRIA­TING LAN­GUAGE Series #6, 12. 6. — 1.7. 2015
Albert Coers, Chia­ra Gior­get­ti, Mar­co Montiel-Soto, Lena Oehm­sen
cura­ted by Maj­la Zeneli

Maniè­re Noir
Wal­den­ser­str. 7a
10551 Ber­lin
www​.manie​renoi​re​.net/
www​.face​book​.com/​e​v​e​n​t​s​/​1​4​5​2​7​0​2​9​8​1​6​9​1​4​73/

Copy That! Welt­raum 2/7, Rat­haus­ga­le­rie München

2015-05-15-rathausgal-el-vo

Die Aus­stel­lungs­rei­he WELT­RAUM in der Rat­haus­ga­le­rie ist eine Hom­mage an Mün­chens ältes­ten Pro­jekt­raum für freie Kunst. Die viel grö­ße­re Säu­len­hal­le im Rat­haus beher­bergt eine archi­tek­to­ni­sche Nach­bil­dung im Maß­stab 1:1 des ech­ten WELT­RAUMS. Hier wer­den, wie sonst auch, im wöchent­li­chen Wech­sel neue Aus­stel­lun­gen gezeigt.
Für die sie­ben Grup­pen­aus­stel­lun­gen, bei denen ins­ge­samt rund 100 Künst­le­rin­nen und Künst­ler betei­ligt sind, haben die­se eigens neue Arbei­ten ent­wi­ckelt, die im Zusam­men­hang mit dem WELT­RAUM stehen.

WELT­RAUM – 7 exhi­bi­ti­ons – a  hom­mage to one of the best known off­spaces in Munich. The space has been rebuilt in sca­le 1:1 in the much big­ger gal­lery in the town hall. For the group­shows the­re artists deve­lop works rela­ting to the “WELT­RAUM”.

2015-weltraum-kopie-DSC0373

 

„Copy that!“, die Bestä­ti­gung, dass man eine Mit­tei­lung regis­triert hat, kennt man z.B. aus Fil­men über Welt­raum­fahr­ten. Sie beschreibt aber auch den Arbeits­mo­dus von Albert Coers: Mit Foto­gra­fien der Instal­la­ti­on „A‑Fin“ (2015) im „Welt­raum”, einer Col­la­ge von Foto­ko­pien, sind For­men der Wie­der­ga­be erprobt, Instal­la­ti­ons­an­sich­ten und „Ori­gi­nal­ko­pien“ kom­bi­niert. Fra­gen nach der Art der Repro­duk­ti­on und des Maß­stabs spie­len dabei eine Rol­le. Sie las­sen sich damit auch bezie­hen auf den Nach­bau des „Welt­raum“ ins­ge­samt. Aus­gangs­punkt ist die Idee einer sub­jek­ti­ven Rekon­struk­ti­on der legen­dä­ren Biblio­thek von Alex­an­dria, die selbst aus Kopien bestehen­der Bücher ent­stand. Die Asso­zia­tio­nen aus Bil­dern und Tex­ten krei­sen um die Bedeu­tung von Orts- und Eigen­na­men, wobei Mehr­deu­tig­kei­ten immer wie­der auf­tau­chen, gibt es doch welt­weit vie­le Städ­te mit dem Namen „Alex­an­dria.“ Die Navi­ga­ti­on durch Biblio­the­ken, Spra­chen, Bil­der, Zei­chen­sys­te­me folgt teil­wei­se der alpha­be­ti­schen Sys­te­ma­tik einer Enzy­klo­pä­die, von „A“ bis „Fin“. Eine Kopie ist gehängt, wei­ße Punk­te las­sen an einen Blick ins Welt­all denken.

“Copy that!”, the con­fir­ma­ti­on of having receipt a mes­sa­ge, is known from movies on space tra­vel. It descri­bes the approach of Albert Coers, too: With pho­tos of the instal­la­ti­on “A‑Fin” (2015) in the “Welt­raum”, a col­la­ge of pho­to­co­pies, modes of repro­duc­tion are tes­ted, instal­la­ti­on views and “ori­gi­nal” copies com­bi­ned. This can be refer­red to the repro­duc­tion of the Welt­raum its­elf. Point of depar­tu­re is the idea of a sub­jec­ti­ve recon­s­truc­tion of the legen­da­ry libra­ry of Alex­an­dria, which aro­se from copies of exis­ting books. The asso­cia­ti­ons of images and texts cir­cle the mea­nings of names of places and per­sons, often gene­ra­ting equi­vo­ca­ti­ons, as the­re are many cities with the name “Alex­an­dria”. The navi­ga­ti­on through libra­ri­es, lan­guages, images fol­lows in some parts the alpha­be­ti­cal sys­te­ma­tic of an ency­clo­paed­ia, from “A” to “Fin”. One copy is dis­play­ed on the wall, white dots make think of a view of the outer space.

2015-coers-rathaus-karte-wa

WELT­RAUM 2/7
Albert Coers, Dani­el Engel­berg, Chris­tia­ne Fleiss­ner, Tim Frei­wald, Flo­ri­an Froe­se-Peek, Patri­ci­ja Gily­te, Ant­je Hane­beck, Flo­ri­an Huber, Phoe­be Lesch, Nico­la Mül­ler, Ale­xi Tsio­ris, Lau­ra Wag­ner, Niko­lai Vogel

15.05 — 21.05.2015
Rat­haus­ga­le­rie — Kunst­hal­le, Mari­en­platz 8, 80331 München

www​.welt​raum26​.de
www​.muen​chen​.de/​r​a​t​h​a​u​s​g​a​l​e​rie

A–Fin, WELT­RAUM, München

Rum­ford­stra­ße 26
80469 München
+49 175 1121 656
www​.welt​raum26​.de

Albert Coers

A–Fin

Eröff­nung: Fr. 30.1.2015, 19 h
mit Prä­sen­ta­ti­on des Kata­logs „Insi­de the Box“
Finis­sa­ge Mi. 4.2. 19–21 h
Öff­nungs­zei­ten: Sa/So 31./1.2., 16–19 h

Bespro­chen im Reflek­tor

Wie kommt man von Alex­an­dria nach Fin(n)land?
Für das Pro­jekt ENCY­CLO­PE­DI­A­LEX­AN­DRI­NA, für das Aus­gangs­punkt die Beschäf­ti­gung mit der legen­dä­ren Biblio­thek von Alex­an­dria in Ägyp­ten ist, hat­te Albert Coers bereits 2009 ein Pro­jekt­sti­pen­di­um bekom­men. Die Ergeb­nis­se sol­len nun erst­mals in Mün­chen gezeigt wer­den, im Welt­raum, in Form einer Col­la­ge aus Foto­ko­pien von Bil­dern und Tex­ten, neu kom­bi­niert und wei­ter­ent­wi­ckelt. Das Mate­ri­al hat sich erwei­tert durch Rei­sen nach Alexandria/Virginia und Alessandria/Italien sowie 2014 um Recher­chen zu den Orts­na­men „Posen“ (Aus­stel­lung Naprze­ciw-Gale­rie, Posen/Poznan) und „Finn­land“ (Aus­stel­lung Finn­land-Insti­tut Berlin).

Weltraum-grundrissjpg

Der Grund­riss des „Welt­raums“ mit zwei getrenn­ten, gegen­über­lie­gen­den Räu­men bie­tet sich dafür an, Unter­schied­li­ches zu zei­gen. Bei­de Pro­jek­te haben jedoch auf ihre Art mit dem The­ma ‚Raum‘ zu tun: Im ers­ten, zur Stra­ße hin durch Schau­fens­ter offe­nen Raum, ist eine Bild-Text-Col­la­ge zu sehen, die um die Bedeu­tung von Orten, Namen, Wor­ten kreist, gesam­melt in Biblio­the­ken ver­schie­de­ner Natio­nen und Spra­chen. Dage­gen ist neben­an, im fes­ter­lo­sen innen­lie­gen­den Bereich, das kürz­lich erschie­ne­ne Buch zu „Insi­de the Box“ prä­sen­tiert, einer von Coers initi­ier­ten Grup­pen­aus­stel­lung, die in Schließ­fä­chern von Muse­en im Kunst­are­al Mün­chen stattfand.
Hier ein welt­um­span­nen­des, weit­aus­grei­fen­des Vor­ha­ben, dort eines mit loka­ler Beschrän­kung, hier die Frei­heit der Asso­zia­tio­nen, die sich poten­ti­ell unend­lich in alle Rich­tun­gen fort­set­zen las­sen, dort die Enge der kon­kre­ten Box. Eine Recher­che, die sich aus kol­lek­ti­vem Mate­ri­al speist, aber doch eine indi­vi­du­el­le ist, gegen­über einer Idee, die zum Aus­gangs­punkt für eine Grup­pen­aus­stel­lung wird. Neben dem Bezug auf Orte der Samm­lung und Auf­be­wah­rung lie­gen Gemein­sam­kei­ten der Pro­jek­te im Inter­es­se für das Vor­ge­fun­de­ne, das neu kom­bi­niert und zusam­men­ge­setzt wird, für das schein­bar Sekun­dä­re, Absei­ti­ge und im Ver­such, Ver­bin­dun­gen her­zu­stel­len, wo vor­her kaum wel­che sicht­bar waren.

coers-a-fin-eck-linksDSC02643coers-A-Fin-frontal-DSC02638coers-A-fin-diagonal-rechtsDSC026

coers-inside-gesamtDSC02604

How do you get from Alex­an­dria to Finland?
For the pro­ject ENCY­CLO­PE­DI­A­LEX­AN­DRI­NA which dealt with the legen­da­ry libra­ry of Alex­an­dria in Egypt, Albert Coers was award­ed in 2009 with a grant by the city of Munich. Now the out­co­mes will be shown for the first time in Munich, in the Welt­raum [outer space], as a col­la­ge of pho­to­co­pies of images and texts, anew com­bi­ned and deve­lo­ped fur­ther. The mate­ri­al has been enlar­ged throug­hout tra­vels to Alexandria/Virginia and Alessandria/Italy and by rese­ar­ches on the names “Posen” (exhi­bi­ti­on in Naprze­ciw-Gal­lery, Posen/Poznan, 2014) and “Fin­land” (exhi­bi­ti­on Finn­land-Insti­tut Ber­lin, 2014).

The flo­or plan of Welt­raum with two sepa­ra­te adja­cent rooms is ide­al for pre­sen­ting dif­fe­rent pro­jects. Yet, both of them are deal­ing with the the­me of space: In the first room, open towards the street by its shop win­dows, the­re is to see a col­la­ge on images and texts, revol­ving round of the mea­ning of places, names, words, coll­ec­ted in libra­ri­es dif­fe­rent by nati­on and lan­guage. In the other room, that has no win­dows, the­re is on dis­play the book Insi­de the Box, an exhi­bi­ti­on cura­ted by Coers, which took place in lockers of museums.

Insi­de the Box — Katalog

2014-12-inside-the-box-cove

Albert Coers (Hg.): Insi­de the Box, Revol­ver Publi­shing Ber­lin 2014, 80 Sei­ten, 63 Abb., 13 x 19 cm, Bro­schur faden­ge­hef­tet, Deutsch/Englisch. Text Albert Coers, Übers. Oli­ver Walker

Erscheint anläss­lich der Aus­stel­lung Len­bach­haus, Kunst­bau, Ägyp­ti­sches Muse­um, Alte Pina­ko­thek Mün­chen, 15.9. – 29.9.2013.
Teil­neh­mer: Ste­fan Alber, Albert Coers, Peter Dobrosch­ke, Andre­as Feist, Ste­fa­no Giuria­ti, Karen Irm­er, Jadran­ka Kosor­cic, Caro­li­na Kreusch, Tan­ja Krie­te, Alfred Kurz, Oh-Seok Kwon, Peg­gy Mein­fel­der, Gre­gor Pas­sens, Michae­la Rotsch, Vero­ni­ka Veit, Katha­ri­na Weis­häupl, Ste­fan Wisch­new­s­ki, Caro­li­na Wolf.
ISBN 978–3‑95763–027‑8

Mehr bei Revol­ver Publishing 

Albert Coers (Ed.): Insi­de the Box, Revol­ver Publi­shing Ber­lin 2014. 80 pages, 63 ill., 13 x 19 cm, soft­co­ver stitch­bound, German/English. Text by Albert Coers, Transl. Oli­ver Walker

Published on occa­si­on of the exhi­bi­ti­on at Len­bach­haus, Kunst­bau, Ägyp­ti­sches Muse­um, Alte Pina­ko­thek Munich, 15.9. – 29.9.2013. Par­ti­ci­pan­ts: Ste­fan Alber, Albert Coers, Peter Dobrosch­ke, Andre­as Feist, Ste­fa­no Giuria­ti, Karen Irm­er, Jadran­ka Kosor­cic, Caro­li­na Kreusch, Tan­ja Krie­te, Alfred Kurz, Oh-Seok Kwon, Peg­gy Mein­fel­der, Gre­gor Pas­sens, Michae­la Rotsch, Vero­ni­ka Veit, Katha­ri­na Weis­häupl, Ste­fan Wisch­new­s­ki, Caro­li­na Wolf. 

More at Revol­ver Publi­shing and Vice Ver­sa Distribution

Mit freund­li­cher Unter­stüt­zung von fri­end­ly sup­port­ed by

Kul­tur­re­fe­rat der Lan­des­haupt­stadt Mün­chen, För­der­kreis Kunst­are­al, Rischart

FINE­S­TRA — Bil­der zwi­schen den Zei­len — Kapi­tel 2, Finn­land-Insti­tut, Berlin

Die Fens­ter­front des Finn­land-Insti­tuts und sei­ner Biblio­thek ist über­zo­gen mit einer Col­la­ge aus Foto­ko­pien, die inspi­riert ist von den laby­rin­thi­schen For­men der fin­ni­schen Seen­land­schaft. Das Weiß der Rück­sei­ten reflek­tiert von außen das Tages­licht, in der Biblio­thek es durch die Blät­ter gedämpft, in der Über­la­ge­rung erge­ben sich Durch­bli­cke, neue Sicht­fens­ter von der Biblio­thek auf den gegen­über­lie­gen­den Bahn­hof Fried­rich­stra­ße. Bil­der und Tex­te sind asso­zia­tiv zusam­men­ge­stellt, größ­ten­teils aus der Biblio­thek des Insti­tuts selbst, die auf den Ort Bezug neh­men. Die Wör­ter grei­fen Bestand­tei­le des Schrift­zugs „FINN­LAND-INSTI­TUT“ ober­halb der Fens­ter­front auf, Per­so­nen- und Orts­na­men oder ande­re Wör­ter, die im Fin­ni­schen, Deut­schen oder der ande­ren Spra­chen meh­re­re Bedeu­tun­gen haben, von „A(a)lto“, über (l)and“ zu „Fin(e).“ Es geht um den Reiz gedank­li­cher und visu­el­ler Ver­knüp­fun­gen, um Innen und Außen, um Biblio­the­ken und die viel­fach gewun­de­nen Wege darin. 

The win­dows of the Fin­land –Insti­tu­te and its libra­ry are cover­ed with a col­la­ge of pho­to­co­pies inspi­red by the laby­rin­thi­ne forms of the Fin­nish seas. The pho­to­co­pies cover in part the view to and from the insti­tu­te. From out­side they reflect the day­light, which insi­de the libra­ry it is sub­dued by the over­lap­ping sheets. They crea­te new views, “win­dows” from the libra­ry to Bahn­hof Fried­rich­stra­ße right on the oppo­si­te. Images and texts are asso­cia­tively arran­ged, they are taken most­ly from the libra­ry its­elf and refer to the let­ters “FINN­LAND-INSTI­TUT” abo­ve the win­dows, to names of per­sons and places, to words that in Fin­nish, Ger­man or other lan­guages have mul­ti­ple mea­nings, from “A(a)lto” to “(l)and” and “Fin(e)”. The instal­la­ti­on is about the allu­re of intellec­tu­al and visu­al con­nec­tions, about insi­de and out­side, libra­ri­es and the mean­de­ring ways in them. 

Finnland InstitutEinladung-1

Eröff­nung: Don­ners­tag, 13.11.2014, 19 h Dau­er: 14.11. 2014 bis 15.1.2015

Finn­land-Insti­tut in Deutsch­land
Öff­nungs­zei­ten: Mo 10–17 h, Di-Do 11–19 h, Fr 9–15 h
Geor­gen­stras­se 24 (1.OG), 10117 Ber­lin (direkt am Bahn­hof Friedrichstraße)

Show me (your Idols), Kreuz­berg Pavil­lon, Berlin

Albert Coers  Brad Dow­ney Tom Esam  Fre­de­rik Foert  Sven Ole Frahm  Jay Gard  Kla­ra Hob­za  Fol­ke Köb­ber­ling Tomaz Kram­ber­ger  Dani­el Man  Zoe Clai­re Mil­ler  Julia Müns­ter­mann  Tomáš Svo­bo­da  Ste­fa­nie Tro­jan  Anke Voelk  Yari­sal & Kublitz
 
Ope­ning: Sat. 08.11.2014 / 20.00h-01.00h
Dura­ti­on : 08.11.2014
 

Show me (your Idols) ist eine expe­ri­men­tel­le Aus­ein­an­der­set­zung mit refe­ren­ti­el­len Sys­te­men als Teil der Kunst. Was ent­steht, wenn künst­le­ri­sche Arbeit nicht mehr als dif­fu­se krea­ti­ve Ein­ge­bung son­dern als ein Netz aus unter­schied­li­chen Ver­wei­sen betrach­tet wird und unter Beru­fung auf ver­schie­de­ne Quel­len einen poe­ti­schen Sinn enthält?

Anstel­le eines eige­nen Kunst­wer­kes wähl­ten die Künst­le­rIn­nen drei Bücher ande­rer Künst­le­rIn­nen aus, die er oder sie schätzen.

Aus­wahl von Albert Coers:
Tho­mas Demand: Tun­nel, [Frank­furt a.M.] 1998
Mark Dion (Hg.): Die Geöff­ne­te Rari­tä­ten- und Natu­ra­li­en-Kam­mer, Köln: Salon Ver­lag 2002
Mar­cel Duch­amp, Res­pi­ra­teur, Ausst. Kata­log Muse­um Schwe­rin, Oster­fil­dern: Cantz 1995

Show me (your idols) is an expe­ri­men­tal approach towards refe­ren­ti­al sys­tems in art. If a refe­ren­ti­al sys­tem is a net of deter­mi­ning intents, does this also include an exces­si­ve poe­tic sen­se? How does a sci­en­ti­fic approach rela­te to the prac­ti­ce of art?

Ins­tead of an own work each invi­ted artist sel­ec­ted three books of an other artist, she or he appreciates. 

The sel­ec­tion of Albert Coers:
Tho­mas Demand: Tun­nel, [Frank­furt] 1998

Mark Dion (Ed.): Die Geöff­ne­te Rari­tä­ten- und Natu­ra­li­en-Kam­mer, Colo­gne: Salon Ver­lag 2002
Mar­cel Duch­amp, Res­pi­ra­teur, exhib. cata­log Muse­um Schwe­rin, Oster­fil­dern: Cantz 1995

Kreuz­berg Pavillon
Nau­nyn­stras­se 53
10999 Ber­lin
 

Posen, NAPRZE­CIW Gal­lery, Poznan

12./13.10.2014, 12–16 h, NAPRZE­CIW Gale­rie Poznan

Der Titel „Posen“ spielt mit der zufäl­li­gen Ana­lo­gie zwi­schen dem (deut­schen) Namen der Stadt und dem Wort „Pose“, „(künst­li­che) Hal­tung“, das auf latei­nisch pon­e­re „set­zen, stel­len“ zurück­geht. Dies lässt sich bezie­hen auch auf den Aus­stel­lungs­ort, einen Ort der Kunst­aus­bil­dung, in dem Hal­tun­gen in mehr­fa­cher Hin­sicht eine wich­ti­ge Rol­le spie­len, sie­he „Posen“ beim Akt­zeich­nen, das Fin­den einer eige­nen „Posi­ti­on“, das bewuss­te Set­zen, Stel­len als künst­le­ri­sche Prak­tik. Ähn­lich dem Ansatz, den Albert Coers in sei­nem Pro­jekt ENCY­CLO­PE­DI­A­LEX­AN­DRI­NA (2008/09) ver­folg­te, ent­steht aus Foto­ko­pien aus Biblio­the­ken in Poz­nan eine asso­zia­ti­ve Col­la­ge aus Tex­ten in ver­schie­de­nen Spra­chen und aus Bil­dern, die Bedeu­tung von Namen und Wor­ten erforscht und lust­voll Zusam­men­hän­ge konstruiert.

Die Aus­stel­lung wird unter­stützt von der Stif­tung für deutsch-pol­ni­sche Zusam­men­ar­beit.

“What’s in a name? That which we call a rose / by any other name would smell as sweet“ claims Juliet. But our world and our memo­ry is shaped by names and words. Point of depar­tu­re for Albert Coers is the inci­den­tal Name of Poz­nan, “Posen” in Ger­man that evo­kes “pose”, “to place” but also “to assu­me an atti­tu­de”. This can be con­nec­ted to the place of the exhi­bi­ti­on, within the Art Aca­de­my, whe­re posi­ti­ons and atti­tu­des play in many ways a cen­tral role. Simi­lar to the approach in his pro­ject ENCY­CLO­PE­DI­A­LEX­AN­DRI­NA (2008/09), Albert Coers crea­tes from pho­to­co­pies made in libra­ri­es in Poz­nan a col­la­ge of texts in various lan­guages and images that explo­re the mea­ning of names and words, con­s­truc­ting with relish connections.

The pro­ject is sup­port­et by the Foun­da­ti­on for Ger­man-Polish Coope­ra­ti­on.

Posen plakat1.indd

Ber­lin Interview

http://berlininterviews.com/wp-content/uploads/2014/10/BerlinInterviewslogo.jpg

Kürz­lich erschie­nen: ein Inter­view mit der Jour­na­lis­tin Kate­ri­na Oiko­no­ma­kou (Okto­ber 2014).

Recent­ly published: an inter­view  with jour­na­list Kate­ri­na Oiko­no­ma­kou (Octo­ber 2014).

Ten­de — Bil­der zwi­schen den Zei­len, Salon Dah­l­mann, Berlin


Aus­stel­lung Bil­der zwi­schen den Zei­len, Kapi­tel 1, Salon Dah­l­mann, Berlin

Kjer­s­ti G. And­vig (NOR), Mat­ti Braun (D/FIN), Van Brum­melen & De Haan (NL), Albert Coers (D), Lau­ra Horel­li (FIN), Kal­le Lam­pela (FIN), Lars Lau­mann (NOR), Rosa Lik­som (FIN), Den­nis Loesch (D), Kir­si Mik­ko­la (FIN), Rit­ta Nel­imark­ka (FIN), Jan­ne Räis­ä­nen (FIN), Jark­ko Räsä­nen (FIN), Ben­ja Sach­au (D), Elsa Salo­nen (FIN), kura­tiert von Eemil Kari­la

Eröff­nung: 5. Sep­tem­ber 2014
6.9.–1.11.2014

Salon Dah­l­mann, Mar­bur­ger Stra­ße 3, 10789 Berlin-Charlottenburg

Die Aus­stel­lung fin­det in Koope­ra­ti­on mit dem Finn­land-Insti­tut in Deutsch­land statt.
The­men bei­der Aus­stel­lun­gen sind die Bezie­hun­gen zwi­schen Bild und Wort sowie zwi­schen bil­den­der Kunst und Literatur.

The exhi­bi­ti­on takes place in co-ope­ra­ti­on with the Fin­nish Insti­tu­te in Ger­ma­ny.
The exhi­bi­ti­on “Pic­tures Bet­ween the Lines” focu­ses on the rela­ti­onship bet­ween image and text in art and society.

AVAN­ZI, Arto­thek München

All­täg­li­che Gegen­stän­de, die kei­ne Gebrauchs­funk­ti­on mehr haben, ent­fal­ten in der künst­le­ri­schen Aus­wahl und Ver­ar­bei­tung von Albert Coers ein neu­es Eigen­le­ben, etwa Rest­ex­em­pla­re von Büchern, Eti­ket­ten von Nach­sen­de­auf­trä­gen, beschrif­te­te Fuß­ab­strei­fer. Der ita­lie­ni­sche Titel „AVAN­ZI“ spielt mit der dop­pel­ten Bedeu­tung von „avan­za­re“, was sowohl „übrig­blei­ben“ heißt, aber auch „vor­wärts­kom­men“. Für die Ein­zel­aus­stel­lung in der Arto­thek sind meh­re­re raum­be­zo­ge­ne Instal­la­tio­nen entwickelt.

„AVAN­ZI, Arto­thek Mün­chen“ weiterlesen

696 (Bevor des Tages Licht …), Kurt — Kurt, Berlin


Kurt — Kurt, Kunst und Kon­text im Stadt­la­bor Berlin-Moabit

prä­sen­tiert die Rei­he Tran­si­tio­nal Moa­bit, Aus­stel­lung 3:

Albert Coers:  696 (Bevor des Tages Licht vergeht)

Eröff­nung Don­ners­tag, 12.06.2014 um 19 Uhr
Aus­stel­lung 12.06. — 05.07.2014
Öff­nungs­zei­ten Do — Sa, 16 — 19 Uhr
und nach Ver­ein­ba­rung
Artist Talk und Finis­sa­ge Sams­tag, 05.07.2014 um 17 Uhr

Kurt-Kurt Pro­jekt­zen­tra­le
Ein Pro­jekt von Simo­ne Zaugg und Pfel­der im Geburts­haus von Kurt Tuchol­sky, Lübe­cker Str. 13, 10559 Ber­lin
info@​kurt-​kurt.​de
www​.kurt​-kurt​.de

In Zusam­men­ar­beit mit Kunst­Bü­roBer­lin und Kunst­hal­le Göppingen



Mul­ti­ple Gal­le­ria 44, Genua

2014-Multiple-BlätterDSC089Albert Coers ist der Gewin­ner eines Wett­be­werbs für die Anfer­ti­gung eines Mul­ti­ples: Für Mit­glie­der des Kunst­ver­eins Gal­le­ria 44, Genua fer­tig­te er Gra­phi­ken an, Frot­ta­gen (Abrie­be) mit einer Auf­la­ge 50 Stück im For­mat 16 x 24 cm. Jedes Blatt vari­iert leicht und hat somit den Cha­rak­ter einer Ori­gi­nal­gra­phik. Das Motiv ist von einem Berg­stei­ger­buch abge­lei­tet und läßt sich auf die Her­aus­for­de­rung bezie­hen, vor die ein Ver­ein zur För­de­rung zeit­ge­nös­si­scher Kunst gestellt ist, ähn­lich wie eine Grup­pe in den Bergen.

Albert Coers is the win­ner of a com­pe­ti­ti­on for a mul­ti­ple: for mem­bers of the asso­cia­ti­on of fri­ends of Gal­le­ria 44, Gen­oa, he pro­du­ced gra­phics, rub­bings in an edi­ti­on of 50, 16 x 24 cm. Each sheet is dif­fe­rent and the­r­e­fo­re an ori­gi­nal gra­phic. The moti­ve is taken from a book of moun­tai­nee­ring and refers to the chal­lenges and efforts of an asso­cia­ti­on, simi­lar to a group of clim­bers in the mountains.

669 (aus mei­nes Her­zens Grunde)

Lied­num­mern, gebrauch­te Gesang­bü­cher
ca. 350 x 300 x 300 cm
Kunst­hal­le Göp­pin­gen, C 1

2014 erscheint eine neue Auf­la­ge des katho­li­schen Gesang­buchs „Got­tes­lob“. Die bis­he­ri­ge Auf­la­ge wird dadurch funk­ti­ons- und wert­los, ähn­lich wie bei der Ein­füh­rung einer neu­en Wäh­rung. Die bis dato benutz­te Auf­la­ge erschien 1975, zufäl­lig dem Geburts­jahr von Albert Coers. Er ist also buch­stäb­lich damit auf­ge­wach­sen.
Der Titel 669 (Aus mei­nes Her­zens Grun­de) bezieht sich auf Num­mer und Anfang eines Mor­gen­lie­des aus dem Buch. Er spielt mit der emo­tio­na­len Ver­bun­den­heit mit dem Medi­um, aber auch mit dem Pro­zess des Umkehren/Umdrehens von Zah­len und Funk­tio­nen.
Die Bücher wer­den in der Regi­on gesam­melt, in der Coers auf­ge­wach­sen ist, Ulm, Dil­lin­gen, Höchstädt und Günz­burg, Augs­burg, ergänzt um Exem­pla­re aus dem Raum Göp­pin­gen, in der sich die Kunst­hal­le befindet. 

Sie wer­den in einen Kunst­raum trans­fe­riert, und ent­fal­ten dort, los­ge­löst von ihrem Nut­zungs­zu­sam­men­hang und kon­zen­triert auf ihre Mate­ria­li­tät, in einem nicht reli­gi­ös kon­no­tier­ten Umfeld Selb­stän­dig­keit. Frei­ge­stellt von ihrer ursprüng­li­chen Funk­ti­on wer­den sie Mate­ri­al einer tem­po­rä­ren Skulp­tur, die in ihrer Struk­tur, Modu­la­ri­tät und Far­be an Archi­tek­tu­ren der 1970er Jah­re erin­nert. In der zusam­men­ge­setz­ten Struk­tur aus ein­zel­nen Bau­stei­nen mani­fes­tiert sich ein kol­lek­ti­ves Gedächt­nis, das den­noch auf ein­zel­ne Nut­zer und ihren Anteil zurück­geht. Die ver­schie­den­ar­ti­gen Ein­band­far­ben- und arten, auch die Gebrauch­spu­ren, die sich in der Ver­fär­bun­gen der Ein­bän­de und Sei­ten, in abge­sto­ße­nen Kan­ten, in ver­scho­be­nen Blät­tern zei­gen, füh­ren das indi­vi­du­el­le Moment jedes Exem­plars trotz der Prä­sen­ta­ti­on im Ver­bund vor Augen. 

“In der hin­te­ren Ecke von C 1 türmt sich eine Skulp­tur in die Höhe. Durch Dre­hen und Wen­den bil­det sich eine kon­struk­ti­ve Struk­tur. Buch auf Buch, im 90° Win­kel zuein­an­der gefügt, sta­peln sich zu einem Gebil­de. Hier wird der Ein­druck eines Gebäu­des sug­ge­riert. Zwi­schen­räu­me sind sicht­bar, das Gan­ze hat eine Trans­pa­renz in der Tie­fe, dadurch, dass man hin­ter die Bücher und unter die Bücher schau­en kann. Die­ser Blick in die Tie­fe, in die Zwi­schen­räu­me, die da ent­stan­den sind, ver­leiht der Buch-Skulp­tur eine star­ke räum­li­che Wir­kung. Man ist an eine Stadt erin­nert, an eine alte Stadt, die aus einer Mit­te her­aus gewach­sen ist, Schicht auf Schicht. Das Dre­hen und Wen­den nimmt ins­ge­heim Bezug auf die Zif­fer 669. Denn die 6 und die 9 unter­schei­den sich nur in der jewei­li­gen Dre­hung, was Oben ist und was Unten sein soll. 669 ist auch 699.” (Sil­ke Schuck, 2014) 

Die Bücher wer­den wei­ter­trans­por­tiert nach Ber­lin und dort im Pro­jekt­raum Kurt-Kurt instal­liert. Der Titel der dor­ti­gen Arbeit 696 (Bevor des Tages Licht ver­geht) bezieht sich auf Num­mer und Anfang eines Abend­lie­des aus dem Buch, variiert/permutiert so den Titel der Aus­stel­lung in der Kunst­hal­le Göppingen. 

Revo­lu­ti­on, Kunst­ver­ein Tier­gar­ten Berlin


Nora Al-Badri/­Jan Niko­lai Nel­les, Gleb Bas, Anto­nia Bisig, Albert Coers, Mo Frank-Auth, Lukas Heib­ges, Caro­li­na Kec­s­ke­me­thy, Inge Mahn, Chris­toph Medi­cus, Kea Regi­na Pan­tel, Stor Dubi­né, Pfel­der, Burk­hard Oel­mann, Tho­mas Scheffer/Karina Lejeu­ne, Karen Sche­per, Helen Schmidt, Tho­mas Schmitt, Catrin Wech­ler, Vero­ni­ka Wit­te, Anet­te Wör­ner, Simo­ne Zaugg

Eröff­nung: Frei­tag, 23. Mai, 18 Uhr
Kunst­ver­ein Tier­gar­ten | Gale­rie Nord | Turm­stra­ße 75 | 10551 Ber­lin | 030/ 9018–33453 | www​.kunst​ver​ein​-tier​gar​ten​.de
Son­der­öff­nungs­zei­ten zu Orts­ter­min: Sa 24./So 25.05., 13–20 Uhr
danach: 27.05.–14.06., Di-Sa 13–19 Uhr

Gast­vor­trag FU Ber­lin, 13.2.2014

“Biblio­te­ca pri­vata – Biblio­te­ca collettiva.
Buch­in­stal­la­tio­nen 2004–2013”

Gast­vor­trag von Albert Coers am Peter Szon­di-Insti­tut für All­ge­mei­ne und Ver­glei­chen­de Lite­ra­tur­wis­sen­schaft der Frei­en Uni­ver­si­tät Berlin

Guest Lec­tu­re by Albert Coers at Peter Szon­di-Insti­tu­te of Com­pa­ra­ti­ve Lite­ra­tu­re at FU Berlin

Don­ners­tag, 13.2.2014, 12 h c.t., Raum L 116, Seminarzentrum/Silberlaube, Habel­schwerd­ter Allee 45

Wappenschild_FU_Berlin